Norderstedt (em) Beruf und Familie unter einen Hut zu bekommen, ist nicht einfach – vor allem die Betreuung der Kinder am Nachmittag schränkt die Arbeitszeit vieler Eltern ein. Nicht in Norderstedt, denn bereits 2011 beschloss die Stadtvertretung, an allen Grundschulen den Offenen Ganztag einzuführen und gründete dafür die Tochtergesellschaft BEB gGmbH in Norderstedt.

Die Abkürzung BEB steht dabei für den ambitionierten Arbeitsauftrag: Bildung – Erziehung – Betreuung, und der wird seit 2014 mit Engagement und Knowhow umgesetzt. Ein Jubiläum, das für und mit 210 Mitarbeitenden im Kulturwerk gefeiert wird. „Vor zehn Jahren sind wir visionär mit sechs Offenen Ganztaggrundschulen (OGGS) gestartet; im vergangenen Jahr konnten wir die letzte unserer zwölf Grundschulen an das BEB-Netz anschließen. Damit ist die Stadt Norderstedt Vorreiterin in der Ganztagsbetreuung von Grundschulkindern und gewinnt einen Standortvorteil für Arbeitgeber, Beschäftigte und alle Eltern. Ich habe in unterschiedlichen Funktionen diesen Weg aktiv mitgestaltet und bin heute stolz, dass wir die Ganztagsbetreuung so früh in unserer Stadt umgesetzt haben“, sagt Oberbürgermeisterin Katrin Schmieder. 

Laut Beschluss des Bundestages haben ab dem Schuljahr 2026/27 alle Erstklässler ein Recht auf Ganztagsbetreuung in der Grundschule. Und während viele Kommunen und Städte noch an der Umsetzung arbeiten, ist das Thema in Norderstedt bereits erfolgreich abgeschlossen und der künftige Rechtsanspruch sogar bereits für alle Klassenstufen umgesetzt worden. 

„Es war eine Herausforderung, doch wir haben sie bewältigt“, freut sich BEB-Geschäftsführer Steffen Liepold und fügt hinzu: „Dieser Erfolg wäre ohne unsere motivierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht möglich gewesen, die oftmals über einen Quereinstieg ihre Berufung gefunden haben und stets das Wohl des einzelnen Kindes im Blick haben.“ Die Offene Ganztagsgrundschule bietet Schülerinnen und Schülern nach der regulären Unterrichtszeit pädagogische Betreuung und Hausaufgabenbetreuung, ein Mittagessen in der Mensa sowie ein vielseitiges Nachmittagsprogramm mit Spiel-, Sport- und Kreativangeboten, die mit Kooperationspartnern, Sportvereinen und Musikschule in Kursform ausgearbeitet werden. Aktuell werden 2639 Erst- bis Viertklässler an den Grundschulen betreut. Zudem gibt es auch Nachmittagsangebote an allen weiterführenden Schulen. „Der Bedarf steigt rasant“, weiß Steffen Liepold, „an allen Grundschul-Standorten kommen rund 90 Prozent der Schüler zu uns. Für die Eltern sind wir somit ein verlässlicher Partner an ihrer Seite.“ Auch wenn Eltern einen Eigenanteil zahlen müssen, bezuschusst die Stadt Norderstedt den Offenen Ganztag mit rund acht Millionen Euro pro Jahr.

Foto: Austoben und chillen: Im Kletterraum der OGGS Harksheide-Nord geht es sportlich hoch hinaus oder gemütlich auf die Matte