Norderstedt (em) Jahrelang trug Stefan Windhorst aus Norderstedt die Idee von beruflicher Selbstständigkeit vor sich her. Als vielbeschäftigter Vertriebsmitarbeiter in der Verpackungsmittelbranche fehlten ihm jedoch die Zeit und das letzte Quäntchen Antrieb, sich ernsthaft damit auseinanderzusetzen - bis zu dem Tag, als er arbeitslos wurde. In der Beratung der Arbeitsagentur hörte er von der Existenzgründungsförderung. Die Entscheidung war keine Frage! Mit der Startbahn:Existenzgründung und der Mikrokreditberatung der WEP ließ sich der gelernte Kaufmann und Verpackungsmitteltechniker für seinen Traum vom eigenen Chef fit machen. Mit Erfolg: Am 1. Juni 2014 gründete er seine Firma „PACKonzept“, aus der zwischenzeitlich „PACKWIN“ wurde. Am 1. August 2014 zog er aus dem häuslichen Büro in gemeinschaftliche Geschäftsräume mit einem Fachhandel für Industrie- Klebetechnik, am 1. August 2016 stellte er seine erste Mitarbeiterin ein. Neben dem weiteren Ausbau des Produktsortiments, unter anderem mit Verkaufsdisplays, sollen zum Ende des Jahres neue Räumlichkeiten bezogen werden. Das Geschäft läuft. Windhorst ist ein Beispiel für einen der ca. 750 Existenzgründer, die in den vergangenen knapp zehn Jahren das „Gründungscamp“ des Startbahn-Projektes erfolgreich absolviert und eine eigene Firma ins Leben gerufen haben. Doch es sind nicht nur Handwerker, die sich für die Selbständigkeit entschieden haben. Ob Gastronomie oder Coaching, Werbung oder Social Media Management – wer sich für das eigene Unternehmen entscheidet und sich nicht in einem festen Anstellungsverhältnis befindet, lernt im jährlich mehrfach durchgeführten Gründungscamp die Grundlagen der Unternehmensführung. „Wir setzen dabei vor allem auf eine gute Vorbereitung in der Vorgründungsphase, was sich deutlich auf die Nachhaltigkeit auswirkt. Uns ist es wichtig, dass die Existenzgründer auch nach Jahren noch erfolgreich am Markt sind“, beschreibt Projektleiterin bei der WEP Gudrun Kellermann das Konzept von „Startbahn: Existenzgründung“. Tatsächlich sind nach einer unabhängigen, vom Land in Auftrag gegebenen Untersuchung mehr als 90 Prozent der Menschen, die das Gründungscamp durchlaufen haben, auch zwei Jahre danach noch selbständig. Dabei erinnert sie sich gern an die vielen Gründer, die sie von Beginn an betreut hat und die heute ein erfolgreiches Unternehmen führen. „Ende September startete das inzwischen 61. Gründungscamp der WEP. Insgesamt sind allein in unserer Region auf diese Weise mehr als 450 Arbeitsplätze durch das Startbahn-Projekt entstanden. Damit sorgen die Existenzgründer auch für einen Teil der wirtschaftlichen Zukunftssicherung in unserem Kreis“, erläutert Gudrun Kellermann, die das Projekt seit dem Start im Jahr 2008 bei der WEP verantwortet. „Dabei hat sich gezeigt, dass Existenzgründungen auch mittel- und langfristig als Jobmotoren in der Region funktionieren. Dazu werden im Projekt die Voraussetzungen geschaffen“, ergänzt Dr. Harald Schroers, Geschäftsführer der WEP Wirtschaftsförderungsund Entwicklungsgesellschaft des Kreises Pinneberg. „Startbahn“ gibt es in den Kreisen Pinneberg, Steinburg, Dithmarschen, Rendsburg-Eckernförde, Segeberg und in der Stadt Neumünster. Damit ist es das größte aus dem Landesprogramm Arbeit mit Mitteln des Europäischen Sozialfonds geförderte Existenzgründerprojekt in Schleswig-Holstein. Die Termine für die Gründungscamps 2018 stehen fest und können unter www.wep.de nachgelesen werden.