Nicht alltägliche Gäste bei Witte Pumps & Technology GmbH im WEP BusinessPark in Tornesch: Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Bernd Buchholz stattete dem weltweit agierenden Hersteller von Präzisionszahnradpumpen im November gemeinsam mit Jürgen Holdhof, Vorstandsmitglied des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA), einen Besuch ab. Es war die letzte Firmenvisite auf ihrer Informationstour durch Norderstedt und den Kreis Pinneberg, die sie in fünf mittelständische Maschinenbauunternehmen führte. Empfangen wurden die Gäste sowie der Geschäftsführer der WEP Wirtschaftsförderung, Harald Schroers, von Witte Pumps-Geschäftsführer Sven Wieczorek. In einem gleich an den Beginn gesetzten Vieraugengespräch zwischen Firmenchef und Minister ging es um individuelle Betriebsthemen und Anliegen des Unternehmens an die Politik sowie um die Wirtschaftspolitik für die Branche. „Wir haben zum Beispiel darüber gesprochen, wie wir die Ausbildungssituation im Land verbessern können“, verriet Wieczorek mit wenigen Worten zum Gesprächsinhalt. Mit Forschungsprojekten zu innovativen Produkten Zur Einführung für alle Gäste präsentierte sich das Unternehmen, das 70 Mitarbeiter in Tornesch und 25 weitere in Tochterunternehmen in Asien und den USA beschäftigt, in Daten und Zahlen. Der Spezialist für Zahnradpumpen bietet seinen Kunden neben einem großen Angebot an Standardprodukten vor allem maßgeschneiderte Zahnradpumpen, die ein Höchstmaß an Verfahrenssicherheit garantieren. Buchholz lobte den Innovationsgeist des Betriebs, der sich als Entwickler völlig neuer Lösungen einen federführenden Namen gemacht hat. Aktuell erforscht das Unternehmen in einem durch Landesmittel unterstützten Projekt, wie neue Werkstoffkombinationen und Zahnradgeometrien die Pumpen noch effizienter machen können. Ziel ist es zum einen, die Standzeiten zu erhöhen, und zum anderen, gleiche Fördermengen mit weniger Energieaufwand zu realisieren. Außerdem werden die Zahnradpumpen des Herstellers auch in Prozessen für Nachhaltigkeit und erneuerbare Energien eingesetzt, wie zum Beispiel der Herstellung von Wasserstoff. Maschinenbau dominant im Kreis Pinneberg Während eines ausführlichen Betriebsrundganges mit anschließender Diskussionsrunde lernten die Gäste Produktionsprozesse, Entwicklungen und Produkte kennen und tauschten sich zur Marktsituation und Corona-Auswirkungen aus. Schroers unterstrich die große Bedeutung des Maschinenbaus für den Kreis Pinneberg: „Von den größeren Maschinenbaubetrieben mit mehr als 20 Mitarbeitern in Schleswig-Holstein sind über 33 Prozent im Kreis Pinneberg angesiedelt.“ Holdhof ging auf die wirtschaftliche Situation der Branche ein. Im Vergleich zum Vorjahr seien die Aufträge für Maschinenbauprodukte aus Deutschland um mehr als 20 Prozent zurückgegangen. 40 Prozent der Unternehmen hätten Kurzarbeit einführen, 20 Prozent Personal abbauen müssen. Allerdings stimmten Innovationen in der Krise vorsichtig optimistisch. Corona bedingte Krise bisher gut gemanagt Buchholz berichtete, dass die vier zuvor von ihm besuchten Betriebe bisher relativ gut durch die Krise gekommen seien, und freute sich von Wieczorek zu hören, dass dies auch für Witte Pumps zutrifft. Demnach wird der Pumpenhersteller mit rund 20 Millionen Euro Jahresumsatz in 2020 auf dem Niveau des Vorjahres liegen und hat – auch aufgrund von Überstundenkonten und Resturlauben - bisher weder Kurzarbeit einführen noch Mitarbeiter entlassen müssen. „Unsere Geschäfte sind zwar in den USA rückläufig und in Europa verhalten, aber in China wieder sehr gut angelaufen. Wir haben beispielsweise auch zahlreiche Pumpen nach Asien für die Produktion von Schutzmasken geliefert. Unseren Betriebsablauf halten wir mit einem strengen Hygieneplan, einem Zweischichtensystem und mobilem Arbeiten im Homeoffice aufrecht. Auf Geschäftsreisen und Messeauftritte verzichten wir komplett“, erläuterte Witte Pumps-Geschäftsführer Wieczorek seinen Gästen. www.witte-pumps.com Fotos: WittePumps & Technology GmbH Bildunterschrift: Witte-Pumpen, so wurde den Gästen demonstriert, werden in unterschiedlichsten Anwendungen eingesetzt. Im Vordergrund eine faustgroße Chemiepumpe, platziert auf einer mehr als eine Tonne wiegenden Polymer-Austragspumpe