Bad Segeberg (em) Fast 49 Millionen Autos rollen auf Deutschlands Straßen, und damit das so bleibt, kann die Kfz-Branche in Mittelholstein auf neue fachkundige Unterstützung bauen: 36 Kraftfahrzeugmechatroniker hat der Obermeister der Innung Segeberg am Dienstag, 7. Februar 2023, im Vitalia Seehotel in Bad Segeberg feierlich freigesprochen. Jörg Kretschmann entließ die Lehrlinge damit aus ihren dreieinhalbjährigen Ausbildungspflichten und erhob sie in den Gesellenstand.

Er gratulierte den Facharbeitern, wünschte ihnen Mut und betonte die Bedeutung ihres ehrbaren Handwerks: „Autos gehen kaputt und Arbeit ist genug da. Lassen Sie sich nicht zum Murksen verleiten, der Kunde wird es Ihnen danken. Haben Sie Mut und trauen Sie sich etwas zu! Sie verstehen Ihr Handwerk. Auf Sie kann man sich verlassen „Klookschieter“ gibt es schon genug.“
Er dankte zudem den Lehrern und Betrieben, ohne deren Ausbildungsbereitschaft dem Fachkräftemangel nicht entgegengesteuert werden könne.

Bevor der Kraftfahrzeugmechaniker-Meister und die Ausbilder und Lehrer aber die Gesellenbriefe und Abschlusszeugnisse aus der hölzernen Innungslade holten, entzündete Kai-Joachim Bruhn, Ausbildungsleiter des Berufsbildungszentrums (BBZ) Norderstedt, vier Kerzen. Und auch die Leiterin des BBZ, Ines Bogalski, richtete ermunternde Worte an die Berufsanfänger: „Sie sind unverzichtbar, gerade in der Zeit des Fachkräftemangels. Heute schreitet die Technik so schnell voran, dass wir Verbraucher nicht wie früher mal eben selbst ein bisschen am Auto herumschrauben können. Die Kompetenz dafür bringen Sie mit. Das soll Sie stolz machen und Sie ermutigen, sich stets fortzubilden.“ Sie riet den jungen Menschen, den Blick aufs Positive zu richten: „Bauen Sie Ihre Stärken aus und lernen Sie aus Misserfolgen. Letztlich ist Erfolg die Summe vieler kleiner Schritte.“

In diesem Jahrgang waren unter den 36 Gesellen drei Frauen, die sich für das Handwerk mit Kraftfahrzeugen entschieden haben. Drei Absolventen sind durch besondere Leistungen aufgefallen, die Jahrgangsbesten waren: Marten Ketseridis aus Hasloh (OC-Automobile, Hasloh), Thore Bruns aus Hamburg (Dotter Kraftfahrzeugreperatur, Hamburg) und Lasse Frank aus Kaltenkirchen (Jens Dwinger, Kaltenkirchen).

Für den Jahrgangsbesten Marten Ketseridis war die Erklärung, warum er in die Kfz-Branche wollte, einfach, der 19-Jährige schilderte: „Ich hatte Bock auf Handwerk. In der siebten Klasse habe ich ein Praktikum bei meinem künftigen Ausbildungsbetrieb gemacht die fanden mich gut, ich fand sie gut, es passte.“ Der Reiz des Kraftfahrzeugmechatronikers liegt für ihn „ganz klar in der Vielfalt. Die Abwechslung zwischen Elektrik und Mechanik macht mir Spaß.“

Foto: Gruppenfoto ©Kreishandwerkerschaft Mittelholstein / A. Bury