Quickborn. Warum gibt es in Quickborn eine Boxholmstraße oder die Malchower Brücke? Antworten darauf liefert derzeit eine Ausstellung der Geschichtswerkstatt der VHS Quickborn in der Stadtbücherei. Auf drei Tafeln hat Geschichtswerkstattsleiterin Irene Lühdorff Fotos, Texte und historische Videos zusammengestellt, die die Verbindungen Quickborns zu seinen Partnerstädten Boxholm in Schweden, Uckfield in Großbritannien und Malchow in Mecklenburg-Vorpommern dokumentieren. Die Ausstellung ist noch bis zum 23. Dezember während der Öffnungszeiten der Stadtbücherei zu sehen.

Bürgermeister Thomas Beckmann betont bei der Eröffnung: „Die Informationen in der Stadtbücherei können dazu beitragen, bei unseren Bürgerinnen und Bürgern das Bewusstsein für unsere Städtepartnerschaften zu wecken. Ich wünsche mir sehr, dass möglichst viele vorbeischauen und vielleicht Lust bekommen, sich aktiv einzubringen. Ohne ehrenamtliches Engagement lassen sich solche Beziehungen auf Dauer nicht lebendig halten.“

Boxholm: Die älteste Partnerschaft

Die Verbindung zur schwedischen Gemeinde Boxholm besteht offiziell seit 1974, begründet wurde sie aber bereits 1965 durch persönliche Kontakte eines Quickborners zum Männerchor in Boxholm. Die Unterzeichnung des Partnerschaftsvertrags vor knapp zehn Jahren war zugleich der Anlass für ein dreitägiges Volksfest – der Ursprung des heutigen Eulenfestes. Über viele Jahre pflegte Quickborn zudem die Tradition der Lucia-Besuche mit städtischer Beteiligung, die in den vergangenen Jahren aufgrund der Corona-Pandemie pausierten.

Uckfield: Inspiriert durch den Kreis Pinneberg

1990 wurde die Partnerschaft mit Uckfield in der Grafschaft East Sussex besiegelt. Ausgangspunkt waren neben offiziellen Verbindungen zwischen dem Kreis Pinneberg und der Grafschaft persönliche Kontakte von Lehrern und Familien. Symbol der Partnerschaft ist die rote englische Telefonzelle, die lange auf dem Rathausplatz stand und nun als Büchertauschplatz neben Haus 25 in der Bahnhofstraße dient.

Malchow: Verbindung seit der Wiedervereinigung

Die Partnerschaft mit Malchow entstand ebenfalls 1990. Der Quickborner Chirurg Dr. Frank Stein, der in Malchow geboren wurde, knüpfte nach der Wende Kontakte zu seiner Familie und zum damaligen Bürgermeister. Die heutigen Quickborner Stadtwerke unterstützten den Aufbau der Malchower Stadtwerke, Quickborner Vereine halfen beim Aufbau gesellschaftlicher Strukturen. Noch heute besucht eine Quickborner Delegation regelmäßig das Malchower Volksfest, bei dem auch die Jugend-Brassband für musikalische Begleitung sorgt. Beim letzten Eulenfest überraschte der ehemalige Malchower Bürgermeister Joachim Stein, Cousin des Quickborner Chirurgen Frank Stein, die Stadt Quickborn mit einer Eiche – als Symbol für den Baum, den die Quickborner zum Start der Partnerschaft nach Malchow mitgebracht hatten.

Partnerschaften leben durch Bürgerengagement

Neben offiziellen Delegationsbesuchen wurden die Partnerschaften über Jahrzehnte von Vereinen, Verbänden und persönlichen Freundschaften getragen. „Leider sind die Verbindungen in den letzten Jahren zurückgegangen“, bedauert Bürgermeister Beckmann. „Die persönlichen Kontakte sind ein wichtiges Element der Völkerverständigung, und ich hoffe, dass sie wiederbelebt werden.“

Zum Abschluss dankte der Bürgermeister ausdrücklich Irene Lühdorff, der Geschichtswerkstatt und der Stadtbücherei für die „lehrreiche und spannende Ausstellung“, die einen wertvollen Beitrag dazu leiste, die Bedeutung der Quickborner Partnerstädte erneut ins Bewusstsein zu rufen.