Mit etwa 10.000 Einwohnern ist Barmstedt die kleinste Stadt im Kreis Pinneberg. Klein aber oho, das trifft auf den 30 Kilometer nördlich von Hamburg gelegenen geschichtsträchtigen und seit 2011 anerkannten Erholungsort zu. Denn Barmstedt – auch als Schusterstadt bekannt und Mitgliedskommune der WEP-Kommunalholding des Kreises Pinneberg – vereint den Charme einer Kleinstadt in ländlicher Idylle mit den Anforderungen, die an einen Wohn- und Wirtschaftsstandort in der Hamburger Metropolregion gestellt werden. Barmstedt zeichnet sich als Standort für große und kleinere Unternehmen durch seine gute Verkehrsanbindung und als Wohnstandort durch seine Lage im Grünen am Rantzauer See, eine gute Infrastruktur und eine ausgeprägte Kulturszene aus. Gute Autobahn- und ÖPNV-Anbindung Die Nähe zu den Autobahnen 23 und 7 ermöglicht großen Unternehmen mit Lkw-Zulieferverkehr eine gute Anbindung. So beispielsweise der Meierei Barmstedt, der einzigen Meierei im Kreis Pinneberg. Kleine Unternehmen und Handwerksbetriebe schätzen die Funktion als Unterzentrum. Die große Zahl an Berufspendlern profitiert davon, dass Barmstedt im Gebiet des Hamburger Verkehrsverbundes liegt und durch die Linie A3 der AKN mit Elmshorn und Henstedt-Ulzburg verbunden ist. Seit 2008 bildet die Stadt eine Verwaltungsgemeinschaft mit dem Amt Hörnerkirchen und ist Sitz des Amtes. Die Stadtverwaltung Barmstedt nimmt die Aufgaben der zusammengeschlossenen Kommunen Stadt Barmstedt und der Gemeinden Bokel, Brande-Hörnerkirchen, Osterhorn sowie Westerhorn wahr. Bürgermeisterin ist seit 2013 die Diplom-Verwaltungswirtin Heike Döpke. Standort für weltweit agierende Unternehmen, Handwerksbetriebe und Start-ups „Wir wollen unsere Stadt zukunftsfähig aufstellen und gleichzeitig ihren Charme als Kleinstadt bewahren“, betont die 60 Jahre alte Bürgermeisterin und fügt an: „Wert gelegt wird in unserer Stadt bei allen Planungen und Entscheidungen auf Nachhaltigkeit, Umweltfreundlichkeit sowie die Einbeziehung der Bürgerinnen und Bürger und Unternehmen.“ Den Beinamen Schusterstadt erhielt Barmstedt aufgrund seiner einst zahlreich ansässigen Schuhmacher. 1839 waren 133 Schuhmacher im Ort tätig. Weltweit wurde Barmstedt durch das Schuhmodeunternehmen Gabor Shoes, das hier gegründet wurde, bekannt. Heute gibt es noch einen Schuhmacher in der Stadt und ein Gewerbegebiet mit Namen „Schusterring“. Neben kleineren Firmen hat dort das weltweit erfolgreich agierende Unternehmen EURODUNA – ein globaler Partner der Futtermittelindustrie und Spezialist für besondere Rohstoffe – seinen Sitz. „Im vergangenen Jahr hat sich in dem ehemaligen Grimm-Gebäude auch ein Hauptmieter gefunden, der die Immobilie in viele kleine Parzellen eingeteilt hat und Start-ups die Möglichkeit gibt, bei geringen Mieten ihr Geschäft zu starten“, war von Natascha Gerlspeck zu erfahren. Sie ist Barmstedts Wirtschaftsförderin und verweist auf die Entwicklung eines weiteren Gewerbegebiets im Norden der Stadt. Weitere Gewerbeansiedlung und Wohnbebauung geplant Barmstedt soll in den kommenden Jahren nach Norden wachsen. Neben Gewerbeansiedlung ist dort auch Wohnbebauung vorgesehen. Derzeit befindet sich die Stadt im Ankauf diverser Grundstücke und der detaillierten Planung des Areals, auf dem auch die neue Feuerwache ihren Standort erhalten wird. Nachhaltigkeit stehe bei allen Planungen im Fokus, macht Wirtschaftsförderin Gerlspeck deutlich. 2018 erhielt die Stadt eine Teilnehmerplakette sowie Urkunde der Schleswig-Holstein Netz AG, der Deutschen Energieagentur sowie der Gesellschaft für Energie- und Klimaschutz Schleswig-Holstein GmbH für ihren Einsatz im kommunalen Klimaschutz. Geförderter Wohnraum, Schulanbau, neue Feuerwache, neue Bücherei „In Barmstedt ist viel in Bewegung. Geförderter Wohnraum, ein Schulanbau, eine neue Feuerwache und eine neue Bücherei sind in Planung. Im Sommer wird eine weitere Kindertagesstätte übergeben“, betont Bürgermeisterin Döpke. In ihrer Stadt sind alle Schulformen von Grundschule, Gemeinschaftsschule, Gymnasium bis hin zu einem Förderzentrum vertreten. Die Betreuungsquote im Kita-Elementarbereich liegt bei etwa 95 Prozent, im Krippenbereich bei 30 Prozent. Weitere Krippenplätze werden mit der Fertigstellung der neuen Kita zur Verfügung stehen. Im Bereich des Sports gibt es seit fast zehn Jahren die Kooperation „Sportstadt Barmstedt“, in dem sich die Vereine FC Heede, die DLRG Barmstedt, die Tennisgemeinschaft Barmstedt, der BMTV und der SSV Rantzau zusammengeschlossen haben, um Möglichkeiten des Sports in der Stadt zu stärken. Für Angebote in der Freizeitgestaltung sorgen auch der Seniorenbeirat und der Kulturverein Pfiff, der gemeinsam mit der Schlossgalerie und der Kulturschusterei vielfältige Veranstaltungen anbietet. Erneuerung der Rantzauer Schlossinsel Die Umgestaltung des Wohnmobilstellplatzes und die Schaffung eines Outdoor-Fitnessplatzes sind Projekte, die Wirtschaftsförderin Gerlspeck in Zusammenarbeit mit dem Stadtmarketing verfolgt. Auf der Agenda für die nächsten Jahre steht zudem die Erneuerung der Rantzauer Schlossinsel, die Barmstedt im Bereich von Freizeit, Naherholung und Kulturerleben überregionale Bedeutung verleiht. Hier befindet sich ein Gebäude-Ensemble, das auf eine mittelalterliche Befestigungsanlage an der Krückau zurückzuführen ist. Im 12. Und 13. Jahrhundert war die Insel Sitz der Ritter von Barmstede. Das Projekt der Städtebauförderung unter den Aspekten des Denkmalschutzes befindet sich in der Phase der vorbereitenden Untersuchungen mit dem Ziel, Nutzungen und Bedarfe zu überarbeiten, an gesellschaftliche Veränderungen anzupassen und ein integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept zu erarbeiten. Neben der Schlossinsel gehören auch das ehemalige Vorwerk im Bereich des Hofkoppelwegs und die private Wohnbebauung im früheren Küchengarten sowie die historische Wassermühle, der Parkplatz an der Pinneberger Straße und der Bootsverleih mit Restaurant am See zum Untersuchungsbereich. Die Bürgerbeteiligung ist angelaufen, im Herbst soll ein Abschlussgutachten vorliegen. „Wir werden dann sehen, wo Handlungsschwerpunkte und Prioritäten liegen und die bedarfs- und zukunftsgerechte Weiterentwicklung und Sanierung des Areals danach planen“, betont Bürgermeisterin Döpke. Aktuelle Eckdaten zu Barmstedt: Einwohnerzahl: (Stichtag: 30.03.2021) Barmstedt: 10.437 Umland (Amt Hörnerkirchen): 4.068 Anzahl der Betriebe: 1.012 Gewerbesteuerhebesatz: 380 v.H. Grundsteuerhebesatz: A: 390 v.H.; B: 425 v.H. Foto: em Gewerbegebiet Ost wird in den nächsten Jahren in Barmstedt ein Gewerbegebiet Nord folgen. (Foto: Stadt Barmstedt)