Kreis Pinneberg (em) Die Witterung war im Februar überwiegend frost- und schneefrei. Die winterliche Arbeitslosenzahl schmolz ab, wenn auch nur in geringem Umfang. Es meldeten sich weniger Menschen aus einer Beschäftigung neu arbeitslos. Im Januar waren es noch 971 Personen, in diesem Monat 735.

„Der Arbeitsmarkt bleibt stabil, aber die Auswirkungen der Konjunkturflaute und der Fluchtmigration lassen sich ablesen. Dabei gibt es dennoch Bewegung am Markt und weiterhin viele offene Stellenangebote. Wenn die Arbeitssuche nicht so einfach klappt, sollten die Gründe analysiert und die Strategie angepasst werden. Dabei unterstützen die Fachkräfte der Arbeitsagentur oder des Jobcenters. Manchmal kann die Suche nach alternativen Berufen oder eine notwendige Qualifizierung den entscheidenden Impuls zum Erfolg geben“, erklärt Thomas Kenntemich, Leiter der Agentur für Arbeit Elmshorn. 

Viele geflüchtete Menschen verlassen in den kommenden Wochen die Deutschsprachlehrgänge und Integrationskurse. Für diese wollen Jobcenter und Arbeitsagentur den „Job-Turbo“ zünden und sie schneller in die Betriebe bringen. Während der Arbeit sollte es möglich sein, die deutsche Sprache weiter zu erlernen und Kurse zu besuchen. Unternehmen, die sich auch für die Beschäftigung von Migranten interessieren, können sich an den Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcenter unter Tel. 0800 4555520 wenden. 

Wirtschaft und Arbeitsleben stehen vor großem Wandel – Zukunftsorientierung wichtig!

„Wir erleben gerade den Beginn von weitreichenden Veränderungen in unserem Arbeitsleben. Digitalisierung, Vernetzung und KI halten Einzug in die Betriebe. Einige Branchen wie z.B. die Industrie verlagern derzeit Arbeitsplätze. Andere Branchen wie der IT-Bereich, das Dienstleistungsgewerbe oder das Handwerk suchen hingegen dringend Arbeitskräfte und stellen ein. In den meisten Berufen werden sich die Beschäftigten auf Veränderungen ihrer Tätigkeiten, Organisation und Arbeitsmittel einstellen müssen. Wir qualifizieren schon jetzt auch Beschäftigte – das ist allemal besser als erst in der Arbeitslosigkeit“, sagt Thomas Kenntemich und weist damit auf die Angebote der „Berufsberatung im Erwerbsleben“ für Arbeitnehmer und die „Qualifizierungsberatung für Unternehmen“ hin. 

Bei einem Strukturwandel gehen zwar Arbeitsplätze verloren, in anderen Bereichen entstehen jedoch neue. Die Zahl der (sozialversicherungspflichtig) Beschäftigten im Kreis Pinneberg erreichte mit rund 95.700 Personen in 2023 eine Rekordhöhe. Innerhalb eines Jahres gab es die stärkste Zunahme im Bereich der freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (+468) und im Sozialwesen (+312). Am ungünstigsten war dagegen die Entwicklung im verarbeitenden Gewerbe (–958). 

Arbeitnehmende und Unternehmen sollten sich für die zukünftigen Herausforderungen zukunftsorientiert aufstellen. Vor diesem Hintergrund hat die Bundesagentur für Arbeit (BA) zum Jahresbeginn das neue Onlineportal „mein NOW“ gestartet. Dieses bietet Menschen im Erwerbsleben, Arbeitgebern sowie Weiterbildungsanbietern einen zentralen Einstiegspunkt zum Thema berufliche Weiterbildung. Unter www.mein-now.de werden die regionalen und bundesweiten Angebote gebündelt. Das Portal umfasst Informationen zu Berufen, Branchen & Perspektiven und zur beruflichen Orientierung, Selbsterkundungsprogramme, Weiterbildungsangebote und Informationen zu Beratungs- und Fördermöglichkeiten. 

Zeit für die Ausbildungsbewerbung 2024. Aktionen starten zur „Woche der Ausbildung“.

„Gute Chancen und der richtige Zeitpunkt – jetzt sollten die Ausbildungsbewerbungen raus!“, rät Thomas Kenntemich den Ausbildungssuchenden. Die betriebliche Ausbildung hat einen hohen Stellenwert im Kreis und bietet viele Möglichkeiten: „Rund 1.300 Ausbildungsplätze wurden bislang von den Unternehmen gemeldet. Die betriebliche Ausbildung verbindet sehr gut die Theorie mit viel Praxis. Zudem gibt es jetzt noch eine große Auswahl an interessanten Ausbildungsangeboten mit attraktiven Konditionen und Karrieremöglichkeiten.“ 

Die Berufsberatung und der Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Job-Center starten in der bundesweiten „Woche der Ausbildung“ vom 11. bis 17. März 2024 zusätzliche Aktionen. So sind Veranstaltungen für Schülerinnen und Schüler mit Unternehmen organisiert, werden gezielte Vermittlungsaktionen angeboten und finden digital Elternabende und Infos zur Ausbildung in Teilzeit statt. 

„Wer jetzt noch keine Ahnung hat, was er machen möchte, für den ist es nicht zu spät. Die Berufsberatung hilft auch kurzfristig weiter, den eigenen passenden Weg zu finden und zu gehen! Dabei dürfen die Eltern gerne den Anstoß geben oder begleiten“, sagt Thomas Kenntemich. Einen Termin zur Berufsberatung gibt es unter www.arbeitsagentur.de/k/ausbildungklarmachen (#Ausbildungklarmachen) oder telefonisch unter 0800 – 4555500 (gebührenfrei).