KIEL. Schleswig-Holstein ist im bundesweiten Vergleich im Bereich der Digitalisierung zukunftsfähig aufgestellt. Ein bundesweites Ranking des Verbandes Bitkom, dem Verband der deutschen Informations- und Telekommunikationsbranche, sieht Schleswig-Holstein in der heute (16. April) veröffentlichten Studie auf einer Spitzenposition im Bereich "Infrastruktur". Hier liegt Schleswig-Holstein nur knapp hinter einem Stadtstaat auf dem zweiten Platz.

Auch wenn das Ranking auf Befragungen und Drittstudien beruhe und das Zustandekommen des Ergebnisses wenig transparent sei und verzerrt wirke, begrüßte Digitalisierungsminister Dirk Schrödter dessen Ergebnis: "Wir sind nach einem Stadtstaat das Flächenland mit der besten Infrastruktur und sogar besser als andere Stadtstaaten. Das freut mich und zeigt unsere Bemühungen, uns zukunftsfähig aufzustellen", sagte er. Darüber hinaus sei Schleswig-Holstein erfolgreich, "weil wir dort zentralisieren und einheitliche Infrastrukturen anbieten, wo es sinnvoll ist. Unsere ressortübergreifende Digitalstrategie gibt die Zielrichtung für die Digitalisierung im Land vor", sagte er. Auch die Kommunen würden ihre Verwaltungsleistungen mit Unterstützung des Landes immer weiter digitalisieren. Mit 73 Kommunen seien aktuell mehr als die Hälfte der 140 Kommunen im Land an die Cloud des Onlinezugangsgesetzes (OZG) angebunden. Weitere zwölf Kommunen befänden sich derzeit in der Einarbeitungsphase. Insgesamt haben die Kommunen und öffentlich-rechtliche Anstalten über 820 Online-Dienste mit der OZG-Cloud verbunden. Durchschnittlich gehen so pro Tag circa 170 Anträge in die OZG-Cloud ein, dies sind hochgerechnet 63.000 Anträge pro Jahr.

Die Ergebnisse der Studie seien laut Schrödter aber auch Ansporn, noch besser zu werden. "Die digitale Transformation ist ein dauerhafter Prozess. Das Tempo und die tiefgreifenden Veränderungen, die der digitale Wandel bringt, fordern uns in Politik und Gesellschaft heraus", sagte er. Politik und Verwaltung seien gefragt, allen Menschen im Land eine aktive Teilnahme am digitalen Geschehen zu ermöglichen. "Daran arbeiten wir mit Hochdruck", so der Minister.

Mit dem Länderindex soll laut Bitkom erstmals dargestellt werden, wie digital Deutschlands Länder im Vergleich sind. Ausgewertet wurde, wie schnell die Digitalisierung in Politik, Wirtschaft, Infrastruktur und Gesellschaft in den Ländern vorankommt. Kriterien des Rankings sind beispielsweise eine landeseigene Digitalstrategie, die Höhe des Digitalbudgets, herausragende Projekte und der Stellenwert der Digitalisierung innerhalb der Landesregierung. Befragt wurden die jeweiligen Landesregierungen; außerdem wurden amtliche Statistiken und Drittstudien ausgewertet und mehr als 5.600 Bürgerinnen und Bürger bundesweit befragt.

Die Ergebnisse des Bitkom Länderindex 2024: www.bitkom.org/Laenderindex