Flensburg (em) Schleswig-Holstein soll nach dem Willen der Landesregierung das erste klimaneutrale Industrieland werden. Der Wirtschaftsrat der CDU e.V. unterstützt dieses Ziel, mahnt aber eine stärkere Verzahnung von Energieproduktion und -verbrauch an. Hauke Präger, Sprecher der Sektion Flensburg-Schleswig, sieht hierin insbesondere für die Region nördlich des Nord-Ostsee-Kanals ein großes Potenzial: „Angesichts der notwendigen Sparmaßnahmen im Landeshaushalt kann nur eine Förderung der Wirtschaft unser Land voranbringen. Hierzu müssen wir unseren Standortvorteil ausspielen, der im großen Angebot an erneuerbaren Energien liegt. Das bedeutet aber, dass wir eine konsequente Ansiedlungspolitik betreiben, die Energie und Gewerbe stärker als bisher zusammendenkt.“

Präger denkt hierbei insbesondere an die strukturschwachen Regionen des Landes im nördlichen Schleswig-Holstein, in denen ausreichend Flächen für die Windenergie- und Solarstromerzeugung vorhanden sind. Dort sollten künftig auch die Abnehmer dieser Energie angesiedelt werden: „Auf diese Weise ersparen wir uns den teuren Transport in den Süden Deutschlands und behalten zudem die Wertschöpfung bei uns im Land. Wir müssen hier dringend unsere norddeutsche Bescheidenheit ablegen und dürfen auch mal groß denken!“ Dafür müssten aber jetzt die Regularien angepasst, Bewilligungsprozesse beschleunigt und Bedenken zurückgestellt werden. „Nach dem Kohlestromland Nordrhein-Westfalen und dem Atomstromland Bayern kann nun Schleswig-Holstein neue Industriebetriebe mit grünem Strom ansiedeln. Rechnen wir noch das Potenzial von Wasserstoff für unsere Region hinzu und berücksichtigen zudem das Knowhow unserer norddeutschen Hochschulen, wird Schleswig-Holstein eindeutig zu den Gewinnern der Energiewende zählen.“