Elmshorn/Kaltenkirchen. Der Anteil der Nichtschwimmer unter Grundschulkindern hat sich einer Studie zufolge seit 2017 verdoppelt. Die DLRG mahnt: Schwimmen müsse man lernen wie Lesen und Schreiben. Die DLRG schlägt nicht zum ersten Mal Alarm – seit 2015 mehr oder weniger im Zwei-Jahres-Rhythmus. Nur: Seitens de politischen Entscheider tut sich nichts.

Zuerst führten die Schulschließungen und andere Lockdown-Maßnahmen zum Ausfall von Schwimmen in der Schule, dann sind es an vielen Orten die steigenden Energiepreise.

Die Zahl der Nichtschwimmer im Grundschulalter hat sich binnen fünf Jahren verdoppelt. Rund 20 Prozent der Kinder zwischen sechs und zehn Jahren konnten 2022 nicht schwimmen, wie eine am Dienstag veröffentlichte Forsa-Umfrage für die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) zeigt. 2017 lag der Anteil der Nichtschwimmer im Grundschulalter bei zehn Prozent. Wie die Umfrage weiter zeigt, sind weitere 23 Prozent der Kinder nach Angaben ihrer Eltern unsichere Schwimmer. Nur 57 Prozent schwimmen demnach sicher, das sind in etwa so viele wie vor fünf Jahren.

Anhand der Angaben der Eltern zu den abgelegten Schwimmabzeichen geht die DLRG allerdings davon aus, dass derzeit insgesamt sechs von zehn Kindern am Ende der Grundschule (58 Prozent) keine sicheren Schwimmer sind. Mütter und Väter gingen allzu oft fälschlich davon aus, das vorbereitende Seepferdchen befähige zum Schwimmen.

In der Folge haben derzeit 37 Prozent der Jungen und Mädchen im Grundschulalter noch kein Schwimmabzeichen. Selbst der Anteil der Kinder mit Seepferdchen sank 2022 im Vergleich zu 2017 von 69 auf 54 Prozent. „Wie Jungen und Mädchen lesen, schreiben und rechnen lernen, so müssen sie auch schwimmen lernen", mahnte DLRG-Präsidentin Ute Vogt. „Wir müssen dahin kommen, dass jedes Kind am Ende der Grundschule sicher schwimmen kann.“

Seit 2022 gibt es neben dem obligatorischen Schwimm-Unterricht in der Sekundarstufe für Grundschüler sukzessive von Klasse 4 bis zurzeit 3 umfangreiche Schwimm-Einheiten in der Barmstädter Badewonne. Ziel: das Bronzeabzeichen. Die bisherigen Kurse führten dazu , dass Viert- und Drittklässler der Grundschule der LPS zu 90 Prozent schwimmen können. Kindergarten-Kurse für Vorschulkinder im Bewegungsbad Kiebitzreihe (LPS Elmshorn) und Jules Schwimmspaß in Kisdorf (LPS Kaltenkirchen) ermöglichen frühzeitige Wassergewöhnung. Diese Kurse veranstaltet die Leibniz Privatschule mit dem Hinweis an Eltern, regelmäßig mit ihren Kindern schwimmen zu gehen.