Bad Bramstedt/Melbourne (sv) Der Blick aus dem Fenster machte es nochmal eindrucksvoll klar wir sind unterwegs nach Down Under. Der blaue Himmel und unter uns die Wolken. Wir befinden uns auf dem Flug von Hamburg nach Dubai.

Da wir schon in Hamburg mit einer guten Stunde Verspätung losgeflogen sind, stellen wir uns die bange Frage, ob wir den Anschlussflug nach Melbourne wohl noch bekommen werden. Im Moment soll dieser zum Glück auch noch Verspätung haben. Nach entspanntem Umstieg in Dubai geht es dann doch ohne Probleme weiter mit Zwischenstop in Kuala Lumpur zu unserem langersehnten Ziel. Mitten in der Nacht landen wir und bringen erfreulich schnell die Passkontrolle und Einreise hinter uns. Wir sind froh, dass wir uns schon vorher ein Hostel mit 24 Stunden Rezeption reserviert haben, so können wir uns gleich im Bus Richtung Innenstadt aufmachen.

Unser Hotel liegt in St. Kilda. Was wir nicht bedacht hatten wer früh anreist, muss natürlich auch den Tag noch buchen, also erstmal einen Tag zubuchen und dann können wir unser 4-Bett-Zimmer beziehen. Ziemlich müde fallen wir um halb vier ins Bett.

Am nächsten Morgen geht es erstmal auf Erkundungstour. St. Kilda liegt ca. 7 Kilometer außerhalb des Zentrums und unser Hostel direkt am tollen Strand. Hier findet man alles, was man so braucht wie Shops, Cafés und Restaurants. Da wir zum Work und Travel hier sind, müssen wir natürlich erstmal unser Geld zusammenhalten. Aber die Umgebung ist einfach toll.

In Deutschland bedeutet August meist die wärmste Zeit im Jahr. Fliegt man zu dieser Zeit nach Australien, ist es dort tiefster Winter auf alle Fälle für die Einwohner. Immer öfter sehen wir hier Menschen im Wintermantel und sogar mit Schal und Mütze rumlaufen und einige Bäume sind kahl. Dass 12 °C und Sonne für mich schon fast als deutscher Sommer angesehen werden können, scheint hier nicht üblich zu sein. Unterstützt wird es allerdings durch die immergrünen Palmen, die in Melbourne überall zu finden sind und die Vögel, die uns morgens mit mehr oder minder schönem Gesang wecken. Abgesehen von Tauben, die es überall auf der Welt zu geben scheint, und rabenähnlichen Vögeln, die sich aber nicht danach anhören, konnten wir auch schon Rosellas beobachten kleine, bunte Papageien, die meist zu zweit oder dritt über Melbourne fliegen und sich in den Palmen verstecken. Und wenn man Papageien in Palmen sieht, realisiert man ein bisschen mehr, dass man nicht in Hamburg oder Berlin ist, sondern am anderen Ende der Welt. Denn die Erkenntnis, dass wir es nach 22 Stunden Flug nach Australien geschafft haben und hier auch für einige Zeit bleiben werden, ist noch nicht ganz angekommen.

Da ich auch wegen der Tierwelt nach Australien gekommen bin, kann ich mich gar nicht sattsehen: Kakadus, verschiedene Papageienarten, einige Vogelarten, die mir gar nichts sagen und ich erstmal googlen werde, Rakalis, das sind Schwimmratten, und als Highlight Pinguine. Diese leben am Strand in einem Naturschutzgebiet nur 500 Meter vom Hostel entfernt. Diese Zwergpinguine gibt es auf Phillip Island und eben auch hier in St. Kilda. Ich bin total begeistert und hatte zwar damit gerechnet exotische Tiere zu sehen, aber dass die Viecher hier so einfach über die Straße laufen

Natürlich müssen wir uns jetzt um die organisatorischen Dinge kümmern. Als erstes besorgen wir uns eine australische Telefonkarte und beantragen im Internet die benötigte Steuernummer. Dann müssen wir auch noch ein Konto eröffnen, denn Geld verdienen wollen wir natürlich auch. Und das Hostel ist auch erstmal nur 4 Tage reserviert, damit wir flexibel sind. Nach 10 Tagen soll es dann mit der Fähre zu einem meiner Traumziele nach Tasmanien gehen. Dort haben wir schon eine Unterkunft auf einer Farm, wo wir mitarbeiten und dafür freie Kost und Logis haben. Davon dann beim nächsten Mal mehr.