Bad Bramstedt (em) Bei der Aufstellung des Ortseingangsschildes im Jahr 2011 hatte der für Bundesstraßen zuständige Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr schon vorausschauend den notwendigen Platz für ein neues Prädikat gelassen.

Das Rätsel wurde heute - am 1. April 2016 - endlich aufgelöst: Das schleswig-holsteinische Heilbad Bad Bramstedt wird europaweit der erste Ort, der sich zusätzlich mit dem Prädikat „Gildenstadt“ schmücken darf. Die Bezeichnung wurde sogleich von den Vertretern beider Gilden und der Stadt an Ort und Stelle angebracht (auf dem Foto von links: Bürgermeister Hans-Jürgen Kütbach, Gildeschreiber der Vogelschützen Stefan Hünger, Ältermann der Vogelschützen Burkhard Reck, und von der Fleckensgilde deren Gildemeister Ansgar Schroedter und Ältermann Martin Wisy Foto: P. Kruse).

„Durch Teilnahme der Vogelschützengilde von 1695 an der Steubenparade in New York und deren Übertragung im Internet haben wir weltweit auf uns aufmerksam gemacht“, stellt der amtierende Ältermann der Vogelschützen, Burkhard Reck, fest: „Nun können die neuen Fans unsere Heimatstadt noch besser finden.“ Dem stimmt sein „Kollege“, Ältermann Martin Wisy, von der Bramstedter Fleckensgilde von 1560, zu: „Das neue Prädikat drückt ganz besonders die Bedeutung der Gilden und deren Verbundenheit mit der Stadt aus. In Erinnerung an den heutigen Tag wird unser Vorstand nicht bloß wie bisher - am Dienstag nach Pfingsten um den Bad Bramstedter Roland tanzen, sondern in Erinnerung an den heutigen Tag auch an jedem 1. April“.

In einer ersten Stellungnahme reagierte auch Bürgervorsteherin Annegret Mißfeldt positiv überrascht. Sie dankte allen beteiligten Stellen für die Initiative und das äußerst unbürokratische Anerkennungsverfahren. Nachdem die UNESCO und der Ausschuss für Begriffsbestimmungen des Deutschen Heilbäderverbandes grünes Licht gegeben hatten, stimmte auch der auf Landesebene für Prädikatisierungen zuständige Wirtschaftsminister Reinhard Meyer rechtzeitig zum Saisonbeginn zu. Bürgermeister Kütbach zugleich Ex-Ältermann der Fleckensgilde: „Das ist Glück! Schleswig-Holstein bleibt damit nicht nur auf der Deutschlandkarte, sondern auch bei der Einführung neuer Bezeichnungen ganz oben“.