Bad Segeberg (em) Die Stadt Bad Segeberg hat sich mit der Frage beschäftigt, wie die Wärmeversorgung in der gesamten Stadt in Zukunft klimaneutral gestaltet werden kann. Um dafür einen strategischen Fahrplan zu erhalten, wurde gemeinsam mit zwei beauftragten Büros und in enger Abstimmung mit der ews eine kommunale Wärmeplanung (KWP) durchgeführt. Die Stadtvertretung hat im vergangenen November den entstanden Plan beschlossen. Dieser zeigt u. a. auf, in welchen Gebieten welche Arten von nachhaltiger Wärmeversorgung, beispielsweise Wärmenetze oder Luftwärmepumpen, möglich und sinnvoll sind. Die Planung betrachtet alle Gebäude im Stadtgebiet und betrifft damit auch alle HauseigentümerInnen.
Die KWP ist ein wichtiger Bestandteil auf dem Weg zur Wärmeversorgung der Zukunft und dient als übergeordnete Strategie, auf der weitere Planungen in den kommenden Jahren aufbauen. Ziel ist es, fossile Brennstoffe Schritt für Schritt durch erneuerbare Energien zu ersetzen. Dafür wurde zunächst der Ist-Zustand der Wärmeversorgung in der Stadt untersucht und die Potentiale für erneuerbare Energien geprüft.
Eine Möglichkeit Gebäude klimaneutral zu heizen, ist die gemeinschaftliche Wärmeversorgung durch Wärmenetze. Dabei wird die Wärme in einer Heizzentrale erzeugt und über ein Leitungsnetz zu den angeschlossenen Haushalten übertragen. Die Gebäude benötigen also keine eigene Heizung, sondern nur eine Übergabestation mit einer Vorlauf- und einer Rücklaufleitung.
In Bereichen, in denen Wärmenetze nicht möglich oder wirtschaftlich sind, werden dezentrale Lösungen, z. B. Wärmepumpen, zur klimaneutralen Wärmeversorgung notwendig.
Im Rahmen der KWP wurden Gebiete ermittelt, in denen Wärmenetze sinnvoll wären. Diese Prüfgebiete werden in den kommenden Jahren genauer untersucht. Zum jetzigen Zeitpunkt ist noch nicht konkret zu sagen, wo und zu welchem Zeitpunkt Wärmenetze (aus-)gebaut werden. Wichtig ist auch, dass der Plan keine rechtlichen Auswirkungen hat und durch den Beschluss der Stadtvertretung keine Pflicht gem. Gebäudeenergiegesetz, mind. 65 % der Wärme aus erneuerbaren Energien zu erzeugen, ausgelöst wird. Dennoch gibt der aufgestellte Plan für die HauseigentümerInnen eine erste Orientierung und Entscheidungshilfe. Denn unabhängig von der KWP sind in Zukunft unter bestimmten Voraussetzungen Mindestanteile erneuerbarer Energien gesetzlich vorgegeben, z.B. beim Neubau, beim Heizungstausch oder in ausgewiesenen Versorgungsgebieten.
Um die HauseigentümerInnen bei diesen wichtigen Themen zu unterstützen, plant die Stadt Bad Segeberg ein Beratungsangebot rund um die Themen Heizungstausch und Sanierung sowie entsprechender Fördermittel. Dieses wird voraussichtlich ab Mitte 2025 für die BürgerInnen zur Verfügung stehen.
Der ausführliche Bericht zur Kommunalen Wärmeplanung ist auf der Webseite der Stadt zu finden unter www.bad-segeberg.de/bauen-wirtschaft-klima/umwelt-und-klimaschutz/kommunale-kaelte-und-waermeplanung.
Abbildung: Versorgungsszenario im Zieljahr 2040 (blau: Fernwärme, grün: Einzelversorgung) ©Stadt Bad Segeberg