Henstedt-Ulzburg (em) „Starke Stimmen“ von Anna Haentjens der erste Liederabend per Livestream der Kultur-Förderungs-Vereinigung und der Gemeinde Henstedt-Ulzburg war ein voller Erfolg. „92 Karten wurden verkauft und 61 Haushalte haben die wunderbare Darbietung der stimmgewaltigen Anna Haentjens genossen“, freuen sich die Organisatorinnen Heidrun Schichler vom forum und Gleichstellungsbeauftragte Svenja Gruber.
Die persönliche Hilfe von Gerd Feyerabend beim digitalen Kartenkauf und die professionelle technische Durchführung von Florian Dahn von sound-moves sicherten einen reibungslosen Ablauf und eine störungsfreie kulturelle Unterhaltungen auf hohem Niveau. Eröffnet wurde die Veranstaltung von Bürgermeisterin Ulrike Schmidt, die die neuen digitalen Wege des forums von Anfang an sehr unterstützt hat.
Gewohnt ausdrucksstark präsentierte Anna Haentjens zum Internationalen Frauentag außer-gewöhnliche Künstlerinnen, die schon zu Lebzeiten Legenden waren: Eine Hommage an die weiblichen Chanson-Ikonen Marlene Dietrich, Hildegard Knef, Lale Andersen, Claire Waldoff und Edith Piaf. Deren Songs und Chansons sind unvergessen und wurden von Anna Haentjens neu zum Leben erweckt. Begleitet wurde die Künstlerin am Klavier von Ulrich Stolpmann. Beide sangen und spielten ohne Pause, um die Darbietung nicht zu unterbrechen. Zwischen den Chansons rezitierte Anna Haentjens aus dem frauenbewegten Leben der starken Sängerinnen: Von Claire Waldoff, die sich mit Couplets wie „Raus mit den Männern aus dem Reichstag“ für die Rechte der Frauen einsetzte. Von Marlene Dietrich, die sich nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten weigerte nach Deutschland zurückzukehren und aus ihrer Abneigung gegen die neuen Machthaber keinen Hehl machte. Oder von Hildegart Knef, dem ersten Star in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg, deren bekanntester Chanson „Für mich solls rote Rosen regnen“ zum Evergreen avancierte. Natürlich fehlte auch „Lili Marleen“ der legendären Lale Andersen nicht, ihre Stimme schmecke nach Seewind, Schwarzbrot, Katenrauch und Teer wurde einst über die aus Bremerhaven stammende Sängerin gesagt. Edith Piaf, die ihre Karriere als Straßensängerin begann, behielt auch nach dem Einmarsch deutscher Truppen in Paris im Juni 1940 ihren Chansonprogramm bei, auch wenn sie Auftrittsverbote durch Lieder, die von der Zensur gestrichen worden waren, dafür in Kauf nehmen musste. Ein weiterer Höhepunkt des Liederabends war Anna Haentjens Interpretation von Edith Piafs „La vie an rose“.
„Das war ein rundherum sehr gelungener Abend“, resümieren die Veranstalterinnen. „Der erste Kulturdurst ist gestillt und macht gleichzeitig Lust auf mehr!“
Foto: © Gemeinde Henstedt-Ulzburg