Henstedt-Ulzburg (em) Während die politischen Fraktionen in Henstedt-Ulzburg intensiv nach Lösungen suchen, den Verkehr aus dem Wohngebiet Rhen herauszuhalten, schlägt Bürgermeister Bauer den umgekehrten Weg ein. Im Rahmen der Diskussion um den Erhalt der Paracelsus-Klinik meint er damit punkten zu können, die Wilstedter Straße zur Hauptverkehrsstraße auszubauen.

Es stellt sich dabei schon die Frage, inwieweit ein Ausbau der Wilstedter Straße auf Tempo 50 km/h der Klinik in der jetzigen wirtschaftlichen Situation hilft und der mit dem Stellenabbau einhergehende mögliche Verlust an Attraktivität damit kompensiert werden kann.

Herr Bürgermeister Bauer weiß, dass gerade vor Kliniken, ebenso wie vor Schulen, Kindergärten und Seniorenwohnheimen, die Möglichkeit besteht das Tempo auf 30 km/h zu reduzieren. Um die Klinik attraktiver zu machen, meint er die Wilstedter Straße so ausbauen zu müssen, dass dort der Berufsverkehr ungehindert durchrasen kann. Dabei ignoriert er, dass die Bebauung der Straße und das angrenzende Naturschutzgebiet einen solchen Straßenverlauf gar nicht zulassen. Zudem lässt er außer Acht, dass eine Öffnung der Straße weiteren Verkehr anzieht, was die ohnehin bestehende Verkehrsbelastung ins Unerträgliche steigert.

Die Bürgerinitiative Wilstedter Straße ist stolz darauf in „ihrer“ Straße die Paracelsus-Klinik beheimatet zu haben und betont stets, dass sie den Verkehr von und zur Klinik nicht als störend empfindet. Eine verkehrsberuhigte Straße ist auch für die Gesundung der Paracelsus-Patienten besser als rücksichtslos durchbrausender Autoverkehr direkt vor den Klinikfenstern. Der stetig zunehmende Berufsverkehr hindert die Anwohner schon jetzt jeden Morgen daran, ihre Grundstücke mit dem Pkw zügig zu verlassen. Ein weiterer wichtiger Grund für die Verkehrsberuhigung in der Wilstedter Straße sind die vielen Kinder, für die diese Straße der Schulweg ist.

Die Bürgerinitiative Wilstedter Straße würde es sehr begrüßen, wenn alle Beteiligten die im vergangenen Jahr am „runden Tisch“ begonnene Sachdiskussion, wie der Durchgangsverkehr aus dem ganzen Rhen herausgehalten werden kann, konstruktiv weiterführen. Nur so lassen sich diese komplexen Probleme einvernehmlich ohne langwierige und teure Rechtsstreitigkeiten lösen.