Kaltenkirchen/Großenaspe (red/jj) 100-jähriges Bestehen der Strecke Bad Bramstedt Neumünster Süd! Ein Jahrhundert befördert die Eisenbahn-Gesellschaft nun bereits ihre Fahrgäste. Als Dank gibt es am Sonntag, 7. August 2016, von 11 bis 17 Uhr ein großes Jubiläumsfest mit zahlreichen Attraktionen für Jung und Alt auf dem Bahnhofsgelände in Großenaspe.
Der Anfang der AKN führt zurück in das Jahr 1880. Dort gab die Firma Himmelmoor-Presstorf- und Presstorf-Kohlenfabrik H.K. Notnagel & Co. mit Sitz in Altona den Anstoß für den Bau der Strecke Altona Quickborn Kaltenkirchen. 1883 wurde die „Altona-Kaltenkirchener Eisenbahngesellschaft“ (AK) gegründet und 1884 die Bahnstrecke von Altona bis Kaltenkirchen eröffnet. Ab 1892 wurde der Betrieb dann in Eigenregie geführt bis dahin rollte die Bahn für Rechnung der Firma Kintzel & Lauser.
Der Verkehr entwickelte sich so gut, dass bereits 1898 die Strecke bis ins heutige Bad Bramstedt verlängert wurde und ab 1902 in Eidelstedt Güterwagen einen übergangfreien Anschluss an die Staatsbahn erhielten. Fuhren die Züge zu Beginn meist im Straßenraum, so entstanden 1911 bis 1912 durch den Bau eines separaten Schienenweges mehrere Bahnhofsgebäude entlang der Strecke, von denen viele heute noch stehen. Auch wurde die Höchstgeschwindigkeit auf bis zu damals beachtliche 40 km/h erhöht. Die Kaltenkirchener Bahn, einst durch ein schwachbesiedeltes Gebiet gebaut, sorgte selber für den Verkehr und brachte die damals noch immobile Bevölkerung auf die Strecke. Die Bahn sorgte für einen schnellen Anschluss an die Metropole Hamburg und machte dessen Umland damit so attraktiv, dass immer mehr Menschen sich entlang der Stecke ansiedelten.
Bereits 1913 stellte die AK den Antrag, die Strecke über Bad Bramstedt hinaus bis Neumünster verlängern zu dürfen. Am 1. Dezember 1914, es herrschte bereits vier Monate der 1. Weltkrieg, wurde die finale Zustimmung zum eigentlichen Weiterbau erteilt und aus der AK wurde nach gut drei Jahrzehnten die „Eisenbahn-Gesellschaft Altona-Kaltenkirchen-Neumünster“ (AKN).
Trotz durch den 1. Weltkrieg verursachter Engpässe an Arbeitskräften und Material konnten die im Frühjahr 1915 begonnenen Bauarbeiten für die 20 km lange Strecke nach nur anderthalbjähriger Bauzeit beendet werden. Und am 1. August 1916 fuhr dann der erste Zug im Bahnhof Neumünster Süd ein. Einen Übergang des Personenverkehrs auf die Staatsbahn gab es, ähnlich wie in Altona, jedoch noch nicht. Die Durchfahrt der AKN-Personenzüge bis in den Bundesbahnhof Neumünster erfolgte erst ab 1953.
Die Baukosten der Verlängerung von Bad Bramstedt bis Neumünster Süd betrugen knapp zweieinhalb Millionen Reichsmark (RM). Schon im ersten Betriebsjahr 1917 brachte diese Teilstrecke der AKN Einnahmen von etwa 250.000 RM ein erwartet wurden vorab sogar nur 161.000 RM. Ohne den Endbahnhof Neumünster Süd hätte die AKN die Jahre des starken Verkehrsrückgangs von 1929 bis 1933 wohl nicht überstehen können. Die wirtschaftliche Bedeutung der AKN zeigen auch die Zahlen aus 1926: Damals wurden mit 8.200 Zugbewegungen 808.961 Personen und 448.709 Tonnen Güter einschließlich Vieh transportiert. 1981 waren es 3,6 Millionen Fahrgäste, darunter 441.000 zwischen Kaltenkirchen und Neumünster. www.akn.de
Herzlich willkommen!
Am Sonntag, 7. August, möchte die AKN dieses für sie und die Region so wichtige Ereignis feiern. Neben Lasertag und Aqua- Zorbing gibt es u.a. einen Streichelzoo, einen Greifvogel, eine H0-Modellbahnanlage, Torwandschießen, Draisinenfahrten, Informationen zum Bau der Strecke, die Bedeutung der Feldbahnen mit Ausstellung von Kipploren und Infos zum Torf- bzw. Moorabbau, Ballonwettbewerb und vieles mehr. Am frühen Nachmittag beginnt für alle Interessierten eine Landschaftsführung rund um Großenaspe mit toller Aussicht. Auf einer Bühne präsentieren sich die Newcomer- Bands beige aus Norderstedt, Imke & J aus Neumünster, Wechselbeat aus Lentföhrden und Patrick Mellow aus Kaltenkirchen. Übrigens: Unter allen Besuchern, die mit der AKN anreisen, wird eine Führerstandmitfahrt verlost.
Foto: Sie sind bei der großen Jubiläumsfeier mit dabei: Wechselbeat aus Lentföhrden, beige aus Norderstedt (Foto), Patrick Mellow aus Kaltenkirchen sowie Imke & J aus Neumünster.