Neumünster (em) Ein Pastor, der mit wehendem Talar und schnellem Schritt zum Gemeindehaus eilt. So haben am Sonntag, 27. November, in Neumünster-Gadeland die Kirchenwahlen begonnen.
Noch ehe im Gottesdienst das letzte Amen gesprochen war, standen die ersten Wähler um kurz vor 11 Uhr schon an der Tür zum Wahllokal. Wie in vielen Orten der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland standen auch an diesem Tag in Gadeland die Kandidaten für den Kirchengemeinderat zur Abstimmung. Im Neumünsteraner Stadtteil hatten sich neun Leute für sieben Plätze gefunden. Nach dem Gottesdienst hatten die drei Wahlhelfer alle Hände voll zu tun: Wahlbenachrichtigung und Personalien prüfen, Erklärungen zum Ablauf geben, Stimmzettel überreichen. Es bildete sich eine Schlange, weil fast jeder, der eben noch gebetet und gesungen hatte, jetzt auch seine Stimme abgeben wollte. Und mit deutlich mehr als 100 Besuchern war der Gottesdienst gut besucht.
Auch Propst Stefan Block war vor Ort. Er unternahm an diesem Sonntag eine Tour durch die elf ev.-luth. Kirchengemeinden Neumünsters. Insgesamt sind in Neumünster mehr als 35.000 Kirchenmitglieder ab 14 Jahren zur Wahl aufgerufen worden.
„Es ist wichtig, heute seine Stimme abzugeben", sagte Propst Stefan Block. „Zum einen ist das Rückenwind für die Kandidaten. Zum anderen zeigen die Wähler damit auch: wir interessieren uns dafür, was in unserer Kirchengemeinde passiert.“ Der leitende Geistliche betonte, Kirche sei ein guter Ort, um Demokratie zu üben und mitzugestalten. Die Kirchengemeinderäte müssen in der Mehrheit von Laien besetzt werden. Sie tragen die kommenden sechs Jahre die Verantwortung für Personal, Finanzen, Gottesdienst und für vieles mehr, was die Kirchengemeinde tut. Propst Stefan Block nutzte an diesem Tag die Gelegenheit, den Ehrenamtlichen herzlich zu danken. Stellvertretend überreichte er den Wahlhelfern einen Christstollen.
Foto: Ines Unfug ist mit ihren Kindern zur Stimmabgabe gekommen.
