Neumünster (em) Prof. Danker trägt seine Forschungsergebnisse in Neumünster vor. Dem Runden Tisch für Toleranz und Demokratie und dem Bündnis gegen Rechts ist es gelungen, den renommierten Historiker Prof. Uwe Danker, Hochschullehrer am Flensburger Institut für Zeit- und Regionalgeschichte, nach Neumünster zu holen.
Er soll hier die Ergebnisse seiner jüngsten Forschungen über die Kontinuität nationalsozialistischer Biographien in Legislative und Exekutive Schleswig-Holsteins nach dem Kriege vortragen. Der Vortrag wird am Freitag, 25. November, um 19 Uhr im Museum Tuch + Technik (Kleinflecken 1) stattfinden. Die Veranstaltung wird von einem sachkundigen Journalisten, dem NDR-Reporter Carsten Janz, moderiert und in einer Talkrunde enden, an der Pastor Stefan Bemmè sowie die Landtagsabgeordnete Angelika Beer, selbst Tochter eines NS-belasteten ehemaligen Landtagsabgeordneten, beteiligt sind. Alle interessierten Bürgerinnen und Bürger sind herzlich zu diesem spannenden Abend eingeladen.
Den Auftrag zu dieser Forschungsarbeit hatte das Flensburger Historikerteam um Uwe Danker vom Landtag selbst bekommen. Die kurze Zusammenfassung der Ergebnisse findet sich auf der Landtagswebsite: In Schleswig-Holstein haben ehemalige Nationalsozialisten lange Zeit die Landespolitik dominiert. Von 1950 bis 1971, also für zwei volle Jahrzehnte, waren im Landtag fast zur Hälfte, teilweise über die Hälfte aller Abgeordneten ehemalige Mitglieder der NSDAP. Zu diesem Ergebnis kommt der Flensburger Historiker Uwe Danker. Er und sein Team haben im Auftrag des Landtages rund 400 Landtagsabgeordnete, Minister und Staatssekretäre auf eine mögliche NS-Vergangenheit untersucht. Das Ergebnis: Im Vergleich zu anderen Bundesländern ist Schleswig-Holstein ein „Extremfall“. www.landtag.ltsh.de/aktuell/panorama_berichte/16_04_27_danker.html.