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Innung des Baugewerbes
Auf den Millimeter genau: Die neuen Fliesenleger sind Perfektionisten
Neumünster (em) Elf Fliesen-, Platten- und Mosaikleger sind in Neumünster in den Gesellenstand erhoben worden. Der Innungsbeste schildert, warum er seinen Traumberuf gefunden hat.
Bereits nach zweieinhalb Jahren Lehrzeit haben im Februar drei junge Handwerker ihre Prüfungen absolviert, gemeinsam mit den anderen acht Fachkräften sprach sie der Obermeister des Baugewerbes Neumünster, Bernd Ewert, jetzt feierlich von ihren Lehrlingspflichten frei. „Ihr habt Ausdauer, Kreativität und Fantasie bewiesen“, lobte er die Absolventen. Mit Blick auf die aktuellen Entwicklungen am Bau berichtete der Obermeister zwar von einem Rückgang im Neubau. „Dafür wird im Baubestand mehr renoviert und modernisiert. Da fallen auch mehr individuelle und gestalterische Arbeiten an, die nur gut ausgebildete Handwerker erbringen können“, so Ewert. Er betonte die Notwendigkeit des Handwerks trotz der weitreichenden Fähigkeiten künstlicher Intelligenz: „Handwerker bleiben unverzichtbar, i
29.07.2024
IG Bau
11.500 Wohnhäuser in Neumünster sind „Asbest-Fallen“ bei Sanierung
Neumünster (em) Tonnen von Baumaterial mit Asbest stecken in Neumünster in Altbauten. „Von 1950 bis 1989 kamen Asbest-Baustoffe intensiv zum Einsatz. Es ist davon auszugehen, dass es in jedem Gebäude, das in dieser Zeit gebaut, modernisiert oder umgebaut wurde, Asbest gibt. Mal mehr, mal weniger“, sagt Ralf Olschewski von der IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU). Er spricht von „Asbest-Fallen“ und nennt Zahlen: „In den vier ‚Asbest-Jahrzehnten‘ wurden in Neumünster rund 11.500 Wohnhäuser mit 24.200 Wohnungen neu gebaut. Das sind immerhin 59 Prozent aller Wohngebäude, die es heute in der Stadt gibt. Dazu kommen noch Gewerbegebäude, Garagen, Ställe und Scheunen in der Landwirtschaft.“ Der Bezirksvorsitzende der IG BAU Holstein verweist dabei auf die „Situationsanalyse Asbest“, die die Bau-Gewerkschaft beim Pestel-Institut (Hannover) in Auftrag gegeben hat.
„Asbest ist ein krebserregender Stoff. Wer in einem asbestbelasteten Haus wohnt, muss sich tro
13.11.2023
IG Bau
Rechtshilfe in Krisenzeiten für Bauleute und Reinigungskräfte
Neumünster (em) Juristischer Beistand in Krisenzeiten: Die Rechtsschutzexperten der IG BAU Holstein waren im vergangenen Jahr stark gefragt. Insgesamt 1.100 Mal kamen die Beraterinnen und Berater der Gewerkschaft in der Region zum Einsatz. „Vom Verdienstausfall durch Kurzarbeit über fehlende Atemschutzmasken im Job bis hin zu Problemen bei der Kinderbetreuung Corona hatte zahlreiche Rechtsstreitigkeiten auch in Neumünster zur Folge“, so der Bezirksvorsitzende Ralf Olschewski.
Wegen der Pandemie habe ein Großteil der Beratungen per Telefon stattgefunden hier verzeichnete die IG BAU Holstein einen Anstieg um 30 Prozent. „Viele Streitfälle gab es in der Gebäudereinigung. Beschäftigte klagten über finanzielle Nöte wegen des niedrigen Kurzarbeitergeldes, Defizite beim Arbeitsschutz oder nicht gezahlte Löhne in der Quarantäne“, berichtet Olschewski. In der Baubranche sei es unter anderem um vorenthaltene Corona-Prämien und unbezahlte Überstunden gegangen. Ein w
08.04.2021
IG BAU
1.460 Bauarbeiter sollen sich „warm anziehen“
Neumünster (em) Wenn es draußen eisig wird, können sie nicht einfach ins warme Büro: Die 1.460 Bauarbeiter in Neumünster haben derzeit einen frostigen Job. Mit Blick auf die niedrigen Temperaturen rät die Gewerkschaft IG BAU Maurern, Dachdeckern & Co., sich „warm anzuziehen“ und den Arbeitsschutz im Winter ernst zu nehmen.
„Dunkelheit auf der Baustelle, rutschiger Gerüstbelag, Schneetreiben auf dem Dach in der kalten Jahreszeit steigt die Unfallgefahr“, sagt Ralf Olschewski.
Der Bezirksvorsitzende der IG BAU Holstein geht wegen der aktuell hohen Auftragslage auf dem Bau von einem erhöhten Risiko aus. „Wer unter Termindruck arbeitet, bei dem kommt der Arbeitsschutz oft zu kurz. Aber das kann fatale Folgen haben“, warnt Olschewski. Viele Firmen bauten im Winter durch, um ihre Projekte zu stemmen. Der Mangel an Fachkräften verschärfe das Problem.
Für Gewerkschafter Olschewski steht fest: „Wer bei niedrigen Temperaturen auf Gerüste kletter
22.01.2019
Gewerkschaft NGG
Kritik an seltenen Arbeitszeit-Kontrollen
Neumünster (em) Tricksereien bei der Arbeitszeit fast nie geahndet: Die rund 2.200 Betriebe in Neumünster müssen nur äußerst selten mit einer Arbeitszeit-Kontrolle der Behörden rechnen. Das kritisiert die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten.
Nach NGG-Angaben führte die Arbeitsschutzbehörde bei der Unfallkasse Nord im vergangenen Jahr lediglich 262 Kontrollen zur Einhaltung des Arbeitszeitgesetzes in Schleswig-Holstein durch. Seit 2010 ging die Zahl der Prüfungen um 51 Prozent zurück. Dies ergibt sich aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden der Linken, Susanne Ferschl. Das Schreiben liegt der Gewerkschaft vor.
Rein rechnerisch wird ein Betrieb in Schleswig-Holstein demnach nur alle 302 Jahre kontrolliert, kritisiert NGG-Geschäftsführer Finn Petersen: „Die Zahlen sind schockierend. Das Arbeitszeitgesetz ist eines der wichtigsten Schutzgesetze, das die Beschäftigten haben.“ Es könne nicht sei
14.11.2018
IG BAU
Forderung nach mehr Arbeitsschutz-Kontrollen
Neumünster (em) Gefahr im Verzug und keiner schaut hin: Behörden kontrollieren in Neumünster nur selten, ob Arbeitsschutzvorschriften eingehalten werden. Das kritisiert die IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU). In Schleswig-Holstein standen 79.000 Betrieben zuletzt lediglich 54 Arbeitsinspekteure bei der Gewerbeaufsicht gegenüber.
Das geht aus einer aktuellen Antwort der Bundesregierung auf eine parlamentarische Anfrage der Grünen hervor. „Firmen müssen praktisch nur alle paar Jahre mit einer Kontrolle rechnen wenn überhaupt. Allein in Neumünster haben wir mehr als 2.100 Betriebe“, sagt IG BAU-Bezirksvorsitzender Ralf Olschewski.
Angesichts dieser Zahlen überrasche es kaum, wenn es mancher mit der Arbeitssicherheit nicht so genau nehme, so der Gewerkschafter. Doch gerade auf dem Bau könne das fatale Folgen haben. Nach Angaben der Gesetzlichen Unfallversicherung kam es auf schleswig-holsteinischen Baustellen im vergangenen Jahr zu rund 4.500 Arbeitsunfällen fünf
18.10.2018
IG BAU
Sonnengefahr für rund 2.800 „Draußen-Jobber“
Neumünster (em) Auch in der zweiten Sommerhalbzeit beim Sonnenschutz am Ball bleiben: Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) warnt Beschäftigte in Neumünster vor einem weiterhin hohen UV-Risiko.
„Von der Landschaftsgärtnerin über den Straßenbauer bis zum Dachdecker rund 2.800 Menschen arbeiten hier auf dem Bau und in der Landwirtschaft. In diesen ,Outdoor-Berufen ist man der Sonne besonders ausgesetzt“, sagt Ralf Olschewski von der IG BAU Holstein.
Auch wer schon eine Sommerbräune habe, solle das UV-Risiko nicht auf die leichte Schulter nehmen. „Gefährlich ist längst nicht nur der akute Sonnenbrand. Die ständige Einstrahlung lässt die Haut früher altern und kann zu Hautkrebs führen“, so Olschewski.
Die IG BAU rät allen „Draußen-Jobbern“ zu einer Sonnencreme mit möglichst hohem Lichtschutzfaktor. Auch regelmäßiges Wassertrinken sei ein Muss „mindestens zweieinhalb Liter am Tag“, betont Bezirksvorsitzender Olsch
19.07.2018
Industriegewerkschaft
„Turbo-Bauen“ – Gewerkschaft warnt vor Unfallrisiko
Neumünster (em) Bauarbeiter aus Neumünster haben alle Hände voll zu tun: Die Branche brummt. Allein im vergangenen Jahr wurden in der Stadt 223 neue Wohnungen gebaut 92 Prozent mehr als im Vorjahr, wie die IG Bauen-Agrar-Umwelt mitteilt. Die IG BAU beruft sich hierbei auf Zahlen des Statistischen Bundesamtes. Nach Beobachtung der Gewerkschaft steigt mit der Zahl der Aufträge aber häufig auch die Unfallgefahr.
„Gerade jetzt zum Winteranfang müssen viele Projekte fertig werden. Dieses „Turbo-Bauen“ führt zu enormem Stress für die Beschäftigten“, berichtet Gewerkschafter Ralf Olschewski. Allzu oft drohe der Arbeitsschutz dem Termindruck zum Opfer zu fallen.
Die IG BAU Holstein fordert die heimischen Bauunternehmen auf, die Arbeitssicherheit nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. „Wer in einer Höhe von fünf Metern oder mehr auf einer Leiter arbeitet, der riskiert eine Menge. Besser ist da ein Gerüst auch wenn es den Chef mehr kostet“, macht Olsche
23.11.2017
