Norderstedt (em) In diesem Jahr besteht die Städtepartnerschaft zwischen der französischen Stadt Maromme und Norderstedt 50 Jahre. Dies wird mit Feierlichkeiten in beiden Städten begangen. Die Feierlichkeiten in Maromme werden am 14. Mai und 15. Mai stattfinden.
Es werden Stadtpräsidentin Kathrin Oehme, die zweite Stadträtin Anette Reinders, sieben Mitglieder der Fraktionen, zwei Mitglieder der Verwaltung und drei Ensembles der Musikschule (Klarinette/Gitarre/Lehrerband „Siebenschläfer“) nach Maromme reisen. Als Gastgeschenke werden der Stadt Maromme eine Norderstedt-Bank für den Parc de Norderstedt sowie eine Winterlinde (Baum des Jahres 2016) übergeben. Mitglieder des Vereins Norderstedt pro Maromme nehmen ebenfalls an den Feierlichkeiten in Maromme teil.
Die erste Städtepartnerschaft wurde 1966 zwischen der französischen Stadt Maromme und der Gemeinde Garstedt geschlossen. Einundzwanzig Jahre nach dem Ende des zweiten Weltkriegs wurde durch den Marommer Bürgermeister Paul Vauquelin und den Garstedter Bürgermeister Horst Embacher ein neues Kapitel in den Beziehungen der beiden Völker aufgeschlagen. Nicht allein der Versöhnungsgedanke bestimmte den Entschluss eine Partnerschaft einzugehen. Die Verschwisterung war von vornherein auch in die Zukunft ausgerichtet. In seiner Rede anlässlich der Vertragsunterzeichnung in Maromme am 1. Mai 1966 hob Paul Vauquelin hervor: „In der Tat erleben wir in diesem Augenblick die erhebenden Stunden eines der größten Ereignisse aller Zeiten, denn die Verschwisterung unserer beiden Gemeinden, die Verschwisterung anderer Städte unsere beiden Nationen nimmt die Konstituierung der Vereinigten Staaten von Europa vorweg.“ In seiner Entgegnung führte Bürgermeister Embacher aus: „Wir sind gekommen, um einen Strich unter die Vergangenheit zu ziehen Unsere Jugend darf sich nicht mehr auf den Schlachtfeldern begegnen, sondern bei Spiel und Sport, in der Familie und in der Schule zusammenkommen, um sich kennenzulernen und zu verstehen.“ Nachdem Horst Embacher bereits im Mai 66 von Paul Vauquelin zum Ehrenbürger Maromms ernannt worden war, wurde Bürgermeister Vauquelin diese Ehre nach der erneuten Unterzeichnung der Verschwisterungsurkunden in Garstedt zuteil. Die Verschwisterung blieb nicht nur ein politischer Akt, der sich auf der offiziellen Ebene abspielte.
Die Freundschaft zwischen Garstedt und dem rund 1000 km entfernten Maromme in der Normandie entwickelte sich insbesondere auf der Basis von Bürgerkontakten, Vereinsbegegnungen, Schulaustauschen und vielen privaten Begegnungen weiter und zog, trotz aller Schwierigkeiten, die sich aus organisatorischen Erfordernissen, weiten Entfernungen, historischen Erfahrungen, nationalen Vorurteilen und nicht zuletzt den verschiedenen Sprachen ergaben, bereiteste Bevölkerungskreise in ihren Bann. Im immer enger zusammenwachsenden Europa wandelte sich in den letzten Jahren die Bedeutung der Städtepartnerschaften. Die BürgerInnen Europas, Deutsche und Franzosen konnten sich ohne Pass- und Zollgrenzen begegnen. Zudem machte die gemeinsame Währung die Grenzen fast vergessen. Auch wenn die Euphorie der ersten Verschwisterungsjahrzehnte der europäischen Normalität gewichen ist, finden nach wie vor regelmäßig Austausche statt. Das städtische Kulturbüro organisiert jährlich zwei Jugendbegegnungen in Maromme und Norderstedt und der Verein Norderstedt pro Maromme fördert die Beziehungen zwischen den BürgerInnen der beiden Städte auf vielfältige Weise. Unter anderem werden regelmäßig Gruppenaustausche organisiert.
Die Feierlichkeiten in Norderstedt werden am 1. und 2. Oktober in Norderstedt stattfinden. Bereits vom 15. Juli bis 2. Oktober zeigt das Stadtmuseum anlässlich des Jubiläums die Ausstellung „NORDERSTEDT MAROMME. Europa im Herzen“. Ich bitte um Veröffentlichung im redaktionellen Teil.