Kreis Segeberg (em) Während des Ferienmonats Juli ist die Arbeitslosenzahl weiter leicht zurückgegangen. Im Kreis Segeberg ist sie um 125 Personen oder 1,6 Prozent gegenüber dem Vormonat gesunken. Damit waren im Juli 7.594 Menschen arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat liegt die Zahl um 863 Personen oder 10,2 Prozent niedriger.

Die Arbeitslosenquote ist von 5,0 im Vormonat auf 4,9 Prozent gesunken. Vor einem Jahr hatte sie 5,5 Prozent betragen.

„Der Arbeitsmarkt folgt derzeit nicht so ganz der saisonal typischen Entwicklung. Der zu den Ferienmonaten übliche Anstieg der Arbeitslosigkeit ist in diesem Jahr ausgeblieben. Auch die Personalnachfrage knickte nicht wie sonst zu dieser Zeit leicht ein, sondern blieb weiter stabil. Der erfreuliche Aufwärtstrend hält nun schon im fünften Monat an. Bis der Arbeitsmarkt wieder den Vor-Corona-Stand erreicht, ist es aber noch ein weiter Weg“, erklärt Thomas Kenntemich, Leiter der Agentur für Arbeit Elmshorn. Die aktuelle Arbeitslosenzahl liegt immer noch um 1.196 über dem Juli 2019 dem letzten Vergleichsmonat vor der Corona-Pandemie.

Auch im Juli konnten viele Menschen ihre Arbeitslosigkeit beenden. So nahmen in diesem Monat 515 Arbeitslose eine neue Beschäftigung auf (Juli 2020: 410). Seit Jahresbeginn haben sich insgesamt 3.392 Personen aus der Arbeitslosigkeit in Arbeit abgemeldet.

Betrachtet man die aktuelle Entwicklung der Arbeitslosenzahl nach Rechtskreisen zum Vormonat, so hat sich diese vor allem im Jobcenter verringert. Im Vergleich zum Vorjahr liegt die Zahl der Arbeitslosen beim Jobcenter dennoch deutlich höher, die Arbeitsagentur vermerkte hingegen viel weniger Arbeitslose.
Von den insgesamt 7.594 Arbeitslosen betreute die Agentur für Arbeit (Arbeitslosenversicherung) im Juli 3.200, das sind acht weniger als im Vormonat. Es waren 1.016 Personen (- 24,1 Prozent) weniger als vor einem Jahr bei der Arbeitsagentur gemeldet.
Beim Jobcenter (Grundsicherung) waren 4.394 Arbeitslose registriert. Das sind 117 Personen weniger als im Juni. Gegenüber dem Vorjahresmonat stieg die Zahl um 558 (+30,6 Prozent).

Zu den 7.594 Arbeitslosen kamen im Juli 1.744 weitere Menschen, die ohne Arbeit waren z.B. weil sie sich derzeit qualifizieren oder vorübergehend arbeitsunfähig sind.
Insgesamt 9.338 Personen befanden sich damit im Kreis Segeberg in Unterbeschäftigung1).
Die Unterbeschäftigung ist in den letzten zwölf Monaten um 893 Personen gesunken. Damit liegt sie um 8,7 Prozent niedriger als im Juli 2020.

Im Juli besuchten 452 Menschen aus dem Kreis Segeberg eine berufliche Weiterbildung, die durch die Arbeitsagentur oder das Jobcenter gefördert wurde. Weitere 431 nahmen an Kurzqualifizierungen oder betrieblichen Praktika teil. Arbeitsuchende erweitern dadurch ihre Kenntnisse, erwerben wichtige berufliche Zertifikate und können ihre Chancen bei der Jobsuche deutlich erhöhen.

„Viele Wirtschaftsbereiche gewinnen allmählich wieder an Schwung. Aktuell finden wieder mehr Menschen insbesondere in der Logistik, Produktionsbetrieben und Handel neue Jobs. Fachkräfte werden bei dieser Entwicklung bald wieder stark gesucht. Unternehmen sollten ihre Personalpolitik vorausschauend ausrichten. Es ist sinnvoll, digitale Bewerbungsformen bei den niedrigen Inzidenzen wieder durch Praktikumsangebote und Möglichkeiten zur persönlichen Vorstellung zu ergänzen. Dadurch bekommen mehr Menschen eine neue Chance auf einen beruflichen Neustart", so Thomas Kenntemich.

Die Personalnachfrage der Unternehmen bleibt trotz der Ferienzeit stabil und verändert sich kaum. Zum Vorjahr liegt die Nachfrage merklich höher.

Die Unternehmen gaben dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Elmshorn und des Jobcenters Kreis Segeberg 543 sozialversicherungspflichtige Arbeitsstellen neu zur Besetzung auf. Das sind sieben weniger als im Juni, jedoch 100 mehr als im Juli 2020. Seit Jahresbeginn wurden insgesamt 3.570 Arbeitsangebote im Kreis Segeberg gemeldet 229 mehr als in den ersten sieben Monaten des letzten Jahres.

Weiterhin sichert Kurzarbeit eine große Zahl an Arbeitsplätzen im Kreis Segeberg. Im von den Betrieben vollständig abgerechneten Monat2 Februar hatten 1.339 Betriebe 9.800 Arbeitnehmer/innen in Kurzarbeit. Jedoch mussten nur wenige Betriebe im Juli Kurzarbeit neu anzeigen. In diesem Monat meldeten 11 Betriebe (Juni: 10) aus dem Kreis Pinneberg für 140 Beschäftigte (Juni: 94) Kurzarbeit neu an.

Weiterhin sichert Kurzarbeit eine große Zahl an Arbeitsplätzen. Jedoch mussten nur wenige Betriebe im Juli Kurzarbeit neu anzeigen. In diesem Monat meldeten vier Betriebe (Juni: 12) aus dem Kreis Segeberg für 35 Beschäftigte (Juni: 75) Kurzarbeit neu an.