Norderstedt (em) Der Flüchtlingspakt, der während der Flüchtlingskonferenz in Kiel von 500 Vertretern aus Politik, Verbänden und Institutionen geschlossen wurde, verbessert die Aufnahme und die Integration von Flüchtlingen „auch in Norderstedt.
Das freut mich sehr“, sagt Thomas Jäger, SPD, Vorsitzender des Norderstedter Sozialausschusses. Für ihn bedeutet die hohe Beteiligung an der Konferenz ein Zeichen klarer Haltung für eine Willkommenskultur. Was der Flüchtlingspakt konkret beinhaltet: Landkreise und kreisfreie Städte erhalten künftig zwei Millionen Euro pro Jahr für die Einrichtung von Koordinierungsstellen für die Arbeit mit Flüchtlingen.
30 Koordinatoren werden künftig das Zusammenwirken aller an der Flüchtlingsarbeit beteiligten haupt- und ehrenamtlichen Helfer verbessern. „Diese Kräfte brauchen wir dringend, damit die verschiedenen Hilfsangebote punktgenau eingesetzt werden können", betont Thomas Jäger. Wichtigster Punkt sei jedoch, dass die Betreuungspauschale wegfällt und ersetzt wird durch eine Integrationspauschale in Höhe von 900 Euro, die einmalig für jeden ankommenden Flüchtling an die Kommunen gezahlt wird. Außerdem soll die Sprachförderung verbessert werden. Das heißt unter anderem, dass die Kurse bereits in den Erstaufnahmeeinrichtungen beginnen. In Kiel, Lübeck und Flensburg werden weitere Erstaufnahmeeinrichtungen geschaffen.
Die Verteilung der Flüchtlinge soll sich mittelfristig an örtlichen Gegebenheiten und am Bedarf orientieren, nicht mehr an Einwohnerzahlen. „Norderstedt kann mit den ersten Ergebnissen des Flüchtlingspaktes zufrieden sein. Die verabredeten Maßnahmen nehmen auf Sicht den großen Druck von den Entscheidern und Helfern in Haupt- und Ehrenamt in unserer Stadt. Wir können uns jetzt in Ruhe auch inhaltlichen Konzepten wie der zügigen Integration von qualifizierten Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt widmen“, sagt der Ausschussvorsitzende. Weiterhin rechnet das Innenministerium 2015 mit bis zu 20 000 Asylsuchenden. „Wenn wir diese Menschen schnell und erfolgreich integrieren wollen, dann müssen wir ihnen buchstäblich schon vom ersten Tag ihres Lebens in unserem Land praktische Hilfe und Unterstützung bieten", so Thomas Jäger abschließend.