Norderstedt (em) Karl der Große gilt als Einiger Europa. „Ob er es wirklich ist, wird von Historikern und Interpreten der Karlsgeschichte sehr unterschiedlich bewertet“, so Manfred Ritzek, der Vorsitzende der EUROPA-UNION Norderstedt.

Staaten, die zur damaligen Zeit in seinem Machtgefüge eine Rolle spielten, waren Deutschland, Frankreich, Italien. Staaten, die heute zur Europäischen Union gehören, wie z.B. Spanien, Portugal, England, Irland Ungarn, Polen gehörten nicht zu seiner politischen Gestaltung. „Auch die damals doch sehr kriegerische Zeit unterscheidet sich von dem heutigen Friedensprozess der Europäischen Union gravierend“, so Manfred Ritzek.

Ein Aspekt scheint europäisch zentral bedeutend zu sein, der den Zusatz „Der Große“ umfassend rechtfertigt, nämlich die geistige Kultur. Diese wirkt bis heute nach, eine Kultur der Rationalität, des Denkstils, des Grundwissens. „Er ist der Initiator einer Einheitskultur, die sich über die Jahrhunderte im Europäischen Raum weiterentwickelt hat“, so Ritzek.

Mitglieder der EUROPA-UNION Norderstedt haben bei den Brüssel-Fahrten der letzten Jahre, beim Zwischenstopp in Aachen, auf dem Kaiserstuhl von Karl dem Großen im Dom zu Aachen gesessen, allerdings wurde er ja im Jahre 800 in Rom zum Kaiser gekrönt, nicht in Aachen. Historiker haben sein Geburtsjahr auf das Jahr 748 festgelegt. Bei seinem Tod am 28. Januar 814 nannte man ihn auch noch nicht „Den Großen“. Erst im 10. Jahrhundert verdichtete sich die Vorstellung von einem Großen Karl. Erst dann erhält er tatsächlich den Namen „Carolus Magnus“, Karl der Große.

Karl der Große war ein wichtiger Herrscher in der europäischen Geschichte. „Auf den Fahrten nach Brüssel von der EUROPA-UNION Norderstedt wird eine Besichtigung des Aachener Doms immer zu Diskussionen über die Bedeutung von Karl dem Großen für Europa führen. Darauf können wir weiterhin gespannt sein“, so Ritzek abschließend.