Norderstedt (rj) Kreisel oder Ampel die Diskussionen über den besseren Verkehrsfluss an den städtischen Kreuzungen, so am Buchenweg oder an der Friedrichsgaber Weg/Stettiner Straße, reißen nicht ab.

Die Verkehrsplanung scheint auf den ersten Blick undurchsichtig: Geplant ist derzeit, an der Kreuzung Rantzauer Forstweg einen Kreisel zu bauen. Am Punkt Waldstraße/ Verlängerung der Oadbyand- Wigston-Straße Richtung Norden jedoch nicht. Auch schon bei der Kreuzung Lawaetzstraße wurde kein Kreisel erstellt. Dass ein Kreisverkehr insgesamt gesehen mehr Vor- als Nachteile bietet, ist für Experten wie den ADAC unbestritten. Die Anwohner der Stettiner Straße hatten sich auch einen gewünscht. Doch seinerzeit blockierten drei Häuser, die von der Stadt genutzt werden sollten, diese Lösung. Für den größeren Platzbedarf eines Kreisels hätten die Häuser eben verschwinden müssen. Am Ende wurde eine Ampelanlage gebaut, später verschwanden die Häuser.

Was passiert am Garstedter Dreieck?
Fraglich ist ebenso ein aktueller Fall: Durch den Kreisel am Buchenweg fließt der Verkehr in einem angenehmen Tempo in allen drei Richtungen, meinen nicht wenige Anwohner. Den Kreisel jetzt zu entfernen, um eine Ampelanlage dorthin zu bauen das sehen die Pläne für den Ausbau des Garstedter Dreiecks vor empfinden sie als unglücklich. Welche Richtung sollte die Stadt also künftig einschlagen? Sehen die Politiker Änderungsbedarf am Buchenweg oder an der Friedrichsgaber Weg/Stettiner Straße? Wir fragten bei den Parteien in der Stadtvertretung nach.

CDU: Wir machen uns für Kreisel starkMeinung und Politik
Während in der Vergangenheit von Verkehrsplanern und Verkehrsaufsichtsbehörden Kreisverkehrsbauwerke als unfallträchtig angesehen wurden, ist man zwischenzeitig der Meinung, dass sie Verkehrsmengen effektiver abwickeln können. Dies wird auch von der CDU-Fraktion so gesehen. Insofern hatten wir uns auch für ein Kreisverkehrsbauwerk an der Stettiner Straße/ Friedrichsgaber Weg eingesetzt und auch den Kreisverkehr Buchenweg veranlasst. Wir würden es begrüßen, wenn wir in den Besitz erforderlicher Grundstücke gelangen, um an der Stettiner Straße eine Umrüstung der beampelten Kreuzung durch einen Kreisverkehr vornehmen zu können. Auch sollte der Kreisel Buchenweg baldmöglichst nach Süden verlegt werden, um sowohl den Buchenweg als auch die neue Horst-Embacher- Allee und damit das Garstedter Dreieck als Kreisverkehr auszubilden. Grundsätzlich verursacht ein Kreisel geringere Kosten.

SPD: Bedürfnisse aller sind wichtigerMeinung und Politik
Bei den genannten Beispielen sehen wir grundsätzlich keinen Änderungsbedarf. Wir müssen stets darauf achten, wie sich die jeweiligen Kreuzungslösungen auf die gesamte Verkehrssituation auswirken. Hierbei Einzelinteressen von Anwohnern nachlaufen zu wollen, wie beim Beispiel Stettiner Straße, ist schlicht der falsche Weg. Wir folgen bei unseren Beschlüssen sehr häufig den Empfehlungen des Verkehrsbeauftragten der Polizei. Es geht darum, die Bedürfnisse aller Verkehrsteilnehmer in Einklang zu bringen. Dazu gehören neben den Autofahrern eben auch Radfahrer und Fußgänger. Moderne und verantwortungsvolle Verkehrspolitik muss über den Tellerrand blicken.

FDP: Kreisel, wo immer es möglich istMeinung und Politik
Die Stadt sollte den Beispielen der Länder folgen, in denen der Kreisverkehr seit vielen Jahren zu einem flüssigen und staufreien Verkehr verholfen hat. Dass ein Kreisverkehr funktioniert, kann wohl jeder Verkehrsteilnehmer an den Kreiseln beim Buchenweg/Friedrichsgaber Weg oder Ulzburgersraße/ Marommerstraße nachvollziehen. Die FDP steht zu ihren Forderungen: Kreisel, wo immer es größenmäßig möglich ist zu bauen, oder in eine verbesserte Ampelschaltung zu investieren. Deshalb sind wir der Meinung, dass auch die Diskussion über den Kreisel an der Stettiner Straße neu eröffnet werden muss. Verkehrsplaner, Politiker und Bürger in Norderstedt sollten sich in der neuen Wahlperiode an einen Tisch setzen und erneut über die Verkehrssituation in der Stadt nachdenken.

Wir in Norderstedt: Diskussion zum Thema neu führen Meinung und Politik
Die WiN befürwortet im allgemeinen die Errichtung von Kreisverkehren. Es hat sich bestätigt, dass Unfallschwerpunkte entschärft werden können wie im Fall Buchenweg und Rugenbarg. Im Bereich Friedrichsgaber Weg/Stettiner Straße favorisieren wir auch einen Kreisverkehr, da sich die Anlieger dafür entschieden haben und die jetzige Ampellösung in den Stoßzeiten zu erheblichen Staus führt. Aber nicht jede Umwandlung ist auch erfolgreich. Im Bereich Ochsenzoller Straße/Achternfelde und Berliner Allee können Nachteile überwiegen. In den Stoßzeiten entwickeln sich Staus, da der Verkehr über die Berliner Allee nicht abfließen kann. Der Verkehr könnte also im Kreisverkehr ersticken. Insbesondere für die große Anzahl an Fußgängern und Radfahren (Schulweg) könnte es zu einer gefährlichen Verschlechterung führen. Eine gesicherte Überquerung ist nicht gewährleistet. In diesen Bereichen besteht erhöter Diskussionsbedarf.

Die Linke: Kreisel nicht immer Allheilmittel Meinung und Politik
Es gibt in Norderstedt mittlerweile zahlreiche Bespiele, die zeigen, wie sinnvoll Kreisverkehre zur innerstädtischen Verkehrsabwicklung sein können. Hier sei insbesondere auf die Kreisverkehre am Langharmer Weg hingewiesen. Durch Kreisverkehr kann der Verkehrsfluss verbessert und die Unfallgefahr reduziert werden. Allerdings sind Kreisverkehre kein Allheilmittel für sämtliche Verkehrsprobleme im Stadtgebiet. Beispielsweise wird sich der Verkehrsfluss an der Niendorfer Straße durch Kreisverkehre nicht verbessern lassen, da die hierfür benötigten Flächen dort nicht vorhanden sind (insbesondere Knoten mit der Ochsenzoller Straße). Daher setzen wir hier auf zusätzliche Abbiegespuren und intelligente Ampelanlagen, die entsprechend der aktuellen Verkehrsdichte geschaltet werden können. Vielerorts können Kreisverkehre aber einen Beitrag zum Verkehrsfluss leisten. Beim Ausbau sollte die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer berücksichtigt werden.