Norderstedt (em) Das Deutsche Rote Kreuz in Norderstedt organisiert seit 25 Jahren jährlich eine sechs tägige Urlaubsreise für Senioren und Menschen mit Behinderungen. Für die Reise steht ein Sonderbus mit einer Hebebühne für Rollstühle, zur Zeit von der Stiftung „MenschMobil“, während der gesamten Zeit zur Verfügung. Sieben ehrenamtliche Helferinnen und Helfer, davon mindestens eine Krankenschwester, begleiten die Reise und stehen für Hilfeleistungen bereit. Das DRK nimmt für die Reise sechs Rollstühle für Spaziergänge oder Stadtbesichtigungen mit, sodass auch gehbehinderte Personen gut an den Ausflügen teilnehmen können. Interessierte können im DRK Büro ausgiebig informiert werden und sich für die nächste Reise anmelden, Tel.: 040 / 523 18 26.

Unsere letzte Reise ging in die Uckermark
Nachfolgend ein Auszug aus einem Bericht unseres Mitreisenden Horst Mahn: „Es war die 25. Reise für Senioren und Menschen mit Behinderungen des DRK - Ortsvereins Norderstedt. Wie im Mitgliedermagazin angekündigt, ging die Fahrt vom 6. bis 11. Juli nach Templin in die Uckermark. Das Landsitz-Hotel, in freier Natur liegend, mit der Möglichkeit einer Schwimmbad-Benutzung war Ausgangspunkt für die geplanten Tagesfahrten. Die Hinfahrt wurde mittags unterbrochen, um im Sonntagscafé in Jabel ein Mittagessen einzunehmen. Spezialität war eine leckere Apfelsuppe aus Äpfeln und Zutaten des Hauses unter anderem Paprika und Gurke. Nach einer Gartenbesichtigung ging es weiter nach Templin, wo wir gegen 16 Uhr das Landsitz-Hotel erreichten. Es gab an den Tagen unseres Aufenthalts morgens und abends ein Büfett, reichhaltig und gut schmeckend.

Montag, 7. Juli, in Lychen, 20 Kilometer von Templin entfernt, erwartete uns eine Floßfahrt von circa 2 Stunden, wo uns die beiden Flößer mit zwei zusammen gebundenen Flößen auf den Senssee stakten. An Bord gab es Kesselgulasch und leckere Schmalzbrote. Die Flößer erfreuten uns mit Musik, dargeboten auf Südseemuscheln und Alphörnern ein ganz besonderes Erlebnis. Dann ging es weiter mit dem Bus zum Gestüt Rensch. Mit zwei Kremsern, einer von zwei Haflingern, der andere von drei Mulis gezogen, fuhren wir durch ausgedehnte Wälder, teils Buche, teils Mischwald, zu einer Waldgaststätte. Dort gab es Kaffee und Kuchen. Um 18 Uhr waren wir wieder im Hotel, pünktlich zum Abendbrot. Wenn wir an diesem Tag manchmal nicht nur Wasser von unten, sondern auch von oben hatten, es war für uns doch ein erlebnisreicher und schöner Tag.

Dienstag, 8. Juli, Heute lernten wir unseren fachkundigen Reiseleiter Knut kennen, der uns die nächsten drei Tage begleitete. Eine Busrundfahrt Templin-Prenzlau, also die Uckermark stand auf dem Programm. Die Mittagspause machten wir auf dem Marktplatz von Templin. Die Stadt ist reizvoll am gleichnamigen See gelegen und noch fast vollständig von einer mittelalterlichen Stadtmauer umgeben. Am Nachmittag war ein Besuch in Alt Placht vorgesehen, wo wir Zeit und Muße hatten, das ,Kirchlein im Grünen' zu besichtigen. Der Fachwerkbau, um 1.l700 entstanden, durch Kriegswirrungen und die sozialistischen DDR-Einwirkungen zerstört, erstrahlt seit 1994 wieder im alten Glanz. Fünfhundert Jahre alte Linden umrahmen die geweihte Kapelle. In diesem Kirchlein wirkte auch Horst Kasner, der Vater unserer Bundeskanzlerin. Auf dem Rückweg zeigte uns der Reiseleiter, wo Frau Merkel in Templin aufgewachsen und zur Schule gegangen ist. Zurück im Hotel fieberten viele von uns dem Halbfinale der Fußballweltmeisterschaft Brasilien Deutschland entgegen.

Mittwoch, 9. Juli, Wir starteten unsere heutige Besichtigungsreise in das Biosphärenreservat Schorf-heide/Chorin. Viele Dörfer und Gebäude sind geprägt von der Adelsfamilie derer von Arnim. Der Weg in und durch das Naturschutzgebiet führte vorbei am Sabinensee durch eine hügelige Wiesenlandschaft mit vielen Hecken und Baumgruppen und durch ausgedehnte Waldgebiete mit vielen Wanderwegen. Es gibt auch einige Einfallstore in die Uckermark, die eine gelungene Synthese von Natur- und Kulturlandschaften bieten. Nach einem Mittagessen in einem Fischrestaurant am Werbellinsee, einem der schönsten Seen in der Schorfheide, ging es weiter nach Niederfinow. In dem kleinen Ort lockt ein 80 Meter hoher Koloss aus Stahl und Eisen uns an. Das Schiffshebewerk. Es ist für die Schifffahrt auf dem Oder-Havel-Kanal unentbehrlich. In nur 5 Minuten werden Schiffe, Lastkähne und Sportboote in dem Fördertrog wie mit einem Fahrstuhl 36 Meter angehoben oder abwärts bewegt. Der Trog ist 85 Meter lang, 12 Meter breit und hängt an 256 Stahlseilen. Das Wunderwerk der Technik ging 1934 in Betrieb. Es wird daneben bereits ein neues größeres Schiffshebewerk gebaut.

Donnerstag, 10. Juli, der letzte volle Erlebnistag brachte uns eine Besichtigungsfahrt nördlich von Templin. Die Besichtigung einer Straußenfarm in Berkenlatten stand auf dem Programm. Wir erhielten ausführliche und interessante Informationen von den Besitzern Herrn und Frau Rätz. Straußenvögel sind Laufvögel. Sie haben keinen Kropf und keine Zähne. Der Straußenvogel frisst zum Zerkleinern seiner Nahrung deshalb Steine in verschiedenen Größen. Straußenvögel werden hauptsächlich wegen ihres Fleisches und der graublauen Haut gezüchtet. Sie werden ganzjährig im Freien gehalten. Im hofeigenen Laden gab es Fleisch-und Wurstwaren, Federn, Schmuck und andere Straußenprodukte. Zum Abschluss ging es nach Boitzenburg. Das prachtvolle Schloss des Grafen von Arnim bestimmt das Bild des kleinen Städtchens. Im Marstall der Anlage hatte man uns eine Kaffeetafel reserviert. Die Herstellung der Torten, die Kaffeerösterei und die Schokoladenmanufaktur waren nicht nur zu besichtigen, wir konnten dort auch unsere speziellen Einkaufswünsche erledigen. Im Anschluss an unser Abendbrot führte uns Herr Aschmutat nochmals unsere erlebnisreichen Tage in der Uckermark mit einer Bildschau vor Augen.

Freitag, 11. Juli, nach einer staufreien Heimfahrt kamen wir pünktlich um 16 Uhr in Norderstedt an. Danke dem Organisationsteam des DRK. Danke Bodo, dem Busfahrer. Eine wundervolle Fahrt ging zu Ende und wir sind gespannt auf das Reiseziel 2015. Es waren schöne gemeinsame erlebnisreiche Urlaubstage. Weisheit aus dem Landsitz-Hotel: Denkt nicht so oft an das, was ihr nicht hattet, sondern an das, was ihr erlebt habt.“