Norderstedt (em) In Verwaltung und Politik wurde der Bau eines Kolumbariums an der Segeberger Chaussee diskutiert. Während der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung wurde das Vorhaben jedoch mit den Stimmen von CDU, FDP und WIN abgelehnt.
„Wir bedauern diese Entscheidung, denn viele Bürgerinnen und Bürger in Norderstedt wünschen sich durchaus alternative, individuelle Bestattungsformen, wie sie ein Kolumbarium bietet“, sagt Nicolai Steinhau-Kühl, Vorsitzender der SPD-Stadtfraktion und Vorsitzender des Ausschusses für Stadtentwickung und Verkehr.
Ein Kolumbarium ist ein regalartiger Bau mit Urnennischen. Schon Römer und Griechen stellten Urnen berühmter Zeitgenossen in Kolumbarien auf. Diese Art der Bestattung ist in Südeuropa sehr beliebt. Auch in Deutschland nimmt die Zahl der Urnenwände zu. In Norderstedt wollte ein Bestattungsunternehmen mit der Alt-Katholischen Kirche als Träger eine Urnenhalle errichten. „Wir können uns durchaus vorstellen, dass Kolumbarien künftig auch auf städtischen Friedhöfen zu finden sind. Das ist eine würdige, nicht pflegeaufwändige und bezahlbare Alternative zur anonymen Urnenbeisetzung“, so Steinhau-Kühl weiter. Weiterhin sei kontinuierliche Grabpflege von Alleinstehenden und vielen Senioren oftmals nicht leistbar. Auch dieses Problem würde in einem Kolumbarium entfallen. „Deshalb wird die SPD künftigen Planungen gegenüber aufgeschlossen sein“, sagt der Fraktionschef.