Norderstedt (em) Wohl nach dem Motto des Lästerlyrikers Hans Scheibner „Das macht doch nichts, das merkt doch keiner!“ hat die SPD wieder versucht, einen bereits von den Grünen gestellten Antrag erneut im Stadtwerkeausschuss einzubringen:

„Das Thema Ladestationen für E-Bikes ist ein alter Hut und wurde bereits vor einem Jahr von den Grünen eingebracht und vom Ausschuss einstimmig beschlossen“, so Gert Leiteritz, Fraktionsvorsitzender der CDU und Mitglied des Stadtwerkeausschusses.

Der Antrag wird so die erklärte Absicht der Stadtwerkeleitung in einem umfassenden Konzept zu Vorschlägen über E-Mobilität und den dafür erforderlichen Ladestationen berücksichtigt und evaluiert werden. Gert Leiteritz, der selbst seit Jahren ein Pedelec fährt: „Dabei ist auch zu beachten, dass man zwar E-Bike sagt, aber etwas anderes meint: Die Fahrräder mit elektrischem Hilfsmotor heißen Pedelecs, hinter E-Bikes verbergen sich Moped-ähnliche Fahrzeuge ohne Pedale und mit einer Höchstgeschwindigkeit von bis 45 km/h (bei etwa 50 km Reichweite). Die Problematik liegt nicht an zu wenig Ladestationen unterwegs, sondern an der Vielfalt der Räder: Es gibt sie mit 24, 36 und 48 Volt Akkus, und die Ladegeräte sind nicht im Rad oder Akku integriert. Sie sind auch nicht kompatibel, sondern müssten extra mitgeführt werden, und das ganz ohne Diebstahlsicherung. Allerdings haben die Räder auch eine Reichweite von je nach Modell um die 100 km, die von der Zielgruppe ja nicht täglich gebraucht wird. Ich selbst habe diese Reichweite auch im Urlaub nicht gefahren.“

Problematisch ist auch die lange Gesamtladezeit: Sie dauert vier bis acht Stunden je nach System und Stärke. Man bräuchte also an bestimmten, viel gefahrenen Strecken Dutzende von Lademöglichkeiten. All diese Punkte werden in der angekündigten Konzeptstudie behandelt, die in Kürze vorgelegt werden wird. Der geklaute Antrag wurde folgerichtig gegen die Stimmen der SPD von allen anderen Fraktionen abgelehnt.