Norderstedt. Die Stadt Norderstedt hat einen ersten Zwischenbericht zur Umfrage „Spielplätze für Alle“ veröffentlicht, der den Zeitraum April 2022 bis April 2023 auswertet. Das Hauptziel der Umfrage, die in Zusammenarbeit mit der Inklusionsagentur Norderstedt entwickelt wurde, ist die bedarfsgerechte Verbesserung der Spielplätze für alle Einwohner*innen von Norderstedt. Das beinhaltet ausdrücklich auch die Berücksichtigung der Bedarfe und Wünsche der Bevölkerung bezüglich des Themas Inklusion. Für die Stadt ist es bedeutsam, zu wissen, welche der möglichen inklusiven Gestaltungsmöglichkeiten für die Spielplätze der Stadt Norderstedt gewünscht sind und was vor allem auch die Kinder als einen attraktiven Spielplatz ansehen. Daher werden sowohl Kinder als auch Erwachsene an der Umfrage beteiligt.

Zu den bis dato erreichten Meilensteinen beim Projekt „Spielplätze für Alle“ zählen unter anderem die Beteiligung von etwa 80 Netzwerkpartner*innen und auch etwa 60 Norderstedter Schulen, die Ausrichtung eines Sommerfests für Inklusion und Publicity-Maßnahmen auf dem inklusiven Sportfest der Inklusionsagentur. Des Weiteren sind der Planungsbeginn erster konkreter baulicher Maßnahmen sowie die Initiative zur Beschaffung barrierearmer Spielgeräte für die Spielmobile des Jugendamtes zu nennen.

Die online über die Webseite der Stadt Norderstedt zugängliche Umfrage umfasst spezifische Fragebögen für „Spielplatzexperten“ (= Kinder), Erwachsene und auch speziell Begleitpersonen. Im ersten Umfragejahr konnten etwa 200 Fragebögen mit mehr als 5.200 Einzelantworten von der Stadtverwaltung ausgewertet werden. Die Ergebnisse eröffnen bereits jetzt wertvolle Einblicke und zeigen eine Vielzahl von Handlungsfeldern auf, wie die Spielplatzgestaltung weiter verbessert werden kann.

Die Umfrageergebnisse wurden bei der Auswertung in sieben Kernpunkten zusammengefasst. Zu den zentralen Ergebnissen der Umfrage zählt unter anderem der aus Sicht der Befragten bestehende deutliche Bedarf an inklusiven Spielmöglichkeiten und auch die große Bedeutung eines angenehmen Umfelds für die Begleitpersonen, von denen der Besuch eines Spielplatzes in hohem Maße abhängig ist. Deutlich wird auch, dass Spielplätze aus Sicht der Nutzenden vor allem über Schaukeln, Rutschen und Klettergerüste verfügen sollten – möglichst barrierefrei. Gerade bei Klettergeräten ist die Barrierefreiheit aber nicht immer einfach umsetzbar. Hier weitere Ideen zu entwickeln, wie diese beliebten Spielformen noch mehr Personen zur Verfügung gestellt werden können, ist eine Aufgabe, der sich Planer*innen, aber auch Gerätehersteller stellen müssen.

Auffällig ist, dass insbesondere für sehbeeinträchtigte Menschen ein erhöhter Bedarf für Orientierungshilfen und Leiteinrichtungen gesehen wird und dass ein deutlicher Wunsch nach kontrastreicher Farbgestaltung besteht. Als Beispiele für bestehende Barrieren an einzelnen Geräten wurden zumeist Einschränkungen für Rollstuhlfahrer (Einstiegspodeste an Rutschen, wenig nutzbare Geräte) oder fehlende Sitzhilfen an Schaukeln aufgezählt. Entsprechend lauten die Wünsche nach mehr passenden Geräten. 

Obgleich nur etwa 18 Prozent der Befragten inklusive Spielplätze nutzen und/oder kennen, ist der Wunsch nach mehr Barrierefreiheit erkennbar und äußert sich auch in konkreten Vorschlägen. So ist bei den barrierefreien Spielgeräten beispielsweise mehrfach ein rollstuhltaugliches Karussell für Kinder als sinnvolle Ergänzung für die Spielplatzgestaltung genannt worden.

Auf die Frage wo im Stadtgebiet eine inklusive Spielplatzgestaltung als gewinnbringend angesehen wird, steht ganz oben der Stadtpark Norderstedt als Einzelnennung auf der Liste. Bei Betrachtung der Stadtteile wird der größte Bedarf an inklusiven, leicht zugänglichen Spielplätzen aber, mit deutlichem Abstand, in Garstedt gesehen. In Glashütte besteht der Umfrage zufolge – nach aktuellem Stand – der geringste Bedarf an inklusiven Spielplatz-Lösungen. 

Da die Umfrageergebnisse noch nicht als für Norderstedt repräsentativ gelten, und auch um zu sehen, ob sich am Meinungsbild signifikante Änderungen ergeben, wird die Stadt Norderstedt gemeinsam mit der Inklusionsagentur die Umfrage für das Jahr 2024 fortsetzen. Auch Besuche in Schulen und Kitas werden anvisiert, da dort die relevanten Gruppen für die Umfrage gut erreichbar sind. 

Aus Sicht der Norderstedter Verwaltung sollte und muss Inklusion weiterhin als zentraler Bestandteil der Planung und Umsetzung gefördert werden. Aus diesem Grund wird in verschiedenen Neubauprojekten in der Freiraumgestaltung die Inklusion zusehends berücksichtigt. Der Bau moderner, barrierefreier „Spielplätze für Alle“ ergibt sich daraus als bevorstehende Aufgabe.

Der Jahresbericht für den Zeitraum April 2022 bis April 2023 zur Umfrage "Spielplätze für Alle" bietet viele weitere Erkenntnisse. Er steht für die Öffentlichkeit unter www.norderstedt.de/spielplaetzefueralle zur Einsichtnahme zur Verfügung, auch an der Umfrage kann unter der angegebenen Internetadresse weiterhin teilgenommen werden.