Norderstedt (em) Die Meldungen der letzten Tage in den regionalen Medien zu größeren Baumfällaktionen und das dauernde Lärmen der Kettensägen in der Stadt zeugen von massivem Eingriff in die Natur.
Norderstedt will die CO2-Emissionen reduzieren und nachhaltig sein. Dazu müssen große und alte Bäume erhalten werden, und sie dürfen nur ausnahmsweise und nach eingehender Prüfung gefällt werden. Denn Bäume bieten Lebensraum, schützen das Klima und spielen eine zentrale und bedeutende Rolle im Leben des Menschen. Aktuell scheint es, dass die Bäume ihre ökologischen Stärken in Norderstedt nicht entfalten können. Sie werden Opfer von Baumaßnahmen, sogenannter Landschaftspflege oder als Sicherheitsrisiko eingeschätzt und beseitigt.
Dazu Detlev Grube, Fraktionsvorsitzender: „Die große Bedeutung der Bäume in Norderstedt steht derzeit in einem Gegensatz zum verwaltungsseitigen Handeln. Es scheint, dass sich die aktuelle Stadtentwicklung gegen die Natur stellt. Viele Fragen zu den schon geschehenen und geplanten Fällaktionen bleiben leider offen. Gibt es eine zentrale Stelle, die über das Fällen entscheidet? Welche Kriterien für das Fällen werden herangezogen? Welchen Naturausgleich gibt es? Wir GRÜNEN wollen mehr Grün und Bäume in die Stadt bringen bzw. erhalten und nicht weniger. Deshalb fordern wir die Stadt auf, wenn schon in die Natur eingegriffen wird, einen echten Naturausgleich über das gesetzliche Muss hinaus zu schaffen.“
Ergänzend Siegfried Heidorn, bürgerliches Mitglied im Umweltausschuss: „Wir haben schon im letzten Umweltausschuss kritische Fragen eingebracht und werden weiter am Ball bleiben. Für uns heißt nachhaltiges Agieren der Stadt, Bäume zu erhalten. Und sollte das mal nicht gehen, so müssen so viele Bäume neu gepflanzt werden, wie Bäume gefällt wurden - CO2-neutral. Das Ersetzen großer Bäume durch 5 cm dünne neu gepflanzte Bäume reicht da nicht aus. Neben dem besonderen Schutz der Bäume bedarf es einer umsichtigen und ökologischen Pflege des Hecken- und Knickbewuchses, des Straßenbegleitgrüns und das Bemühen, wildbelassene Flächen mit Strauchwerk für unsere Vogelwelt zu bewahren.“