Norderstedt (em) Einsatz für Arbeitssicherheit bei der Ausbildung. Ein auffallend riesiger Truck steht von Dienstag bis Donnerstag, 28. bis 30. Juni, beim Berufsbildungszentrum Norderstedt. Elektromechanisch auf fast die doppelte Breite ausgefahren, beherbergt dieses ungewöhnliche Mobil ein Trainingszentrum für Arbeitssicherheit mit Demonstrationslabor und Multimedia-Kino
Unter dem Motto „Gefahr erkennen Gesundheitsschäden vermeiden“ ist die Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse (BG ETEM) vor Ort, um den Schülern und Schülerinnen des Fachbereichs Elektrotechnik die Augen und Ohren für die Gefahren bei ihrer praktischen Arbeit zu öffnen und sie zu konsequentem Sicherheitsverhalten zu motivieren. Mit spannenden Videos und Experimenten demonstrieren die Arbeitssicherheitsexperten zum Beispiel die Gefahren des elektrischen Stroms.
„Strom sieht man nicht, Strom hört man nicht, Strom riecht man nicht und wenn man ihn spürt, ist es schon zu spät“, mahnt Dipl.-Ing. Jordan von der BG ETEM. Weiterhin zeigen die Arbeitsschutzexperten, wie man sich vor Stürzen von Leitern, Dächern und Gerüsten schützt und welche gesundheitlichen Folgen der sorglose Umgang mit chemischen Hilfs- und Arbeitsstoffen wie Lösungsmitteln oder Kleber haben kann. Sie informieren auch über die richtige Anwendung der jeweils notwendigen persönlichen Schutzausrüstung wie zum Beispiel Gehörschutz, Schutzbrille, Handschuhe, Sicherheitsschuhe und Absturzsicherung und geben praktische Tipps zur Vermeidung von Gesundheitsstörungen.
„Vieles, was krank machen kann, tut nicht sofort weh“, sagt Frank Jordan, „aber die Summe der kleinen Nachlässigkeiten führt dann einschleichend zu bleibenden Gesundheitsschäden zum Beispiel Schwerhörigkeit, wenn man bei Arbeiten im Lärm auf den Gehörschutz verzichtet.“ Studienrat Jörg Grimm vom Fachbereich Elektrotechnik geht es bei diesem Training vor allem darum, dass die jungen Leute ein Gespür dafür bekommen, wie unsicher sie arbeiten, wenn sie die persönliche Schutzausrüstung nicht nutzen oder Maschinen, Geräte, Werkzeuge und Arbeitsstoffe nicht sorgfältig und korrekt handhaben.
„Wir wollen die Sicherheit bei der Arbeit so früh wie möglich im Denken und Verhalten der zukünftigen Fach- und Führungskräfte verankern, damit sie gesund und unversehrt durchs Berufsleben gehen.“ Die Vorbeugung gegen Unfälle und arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren sei aber nicht nur im Interesse der Berufsschüler sondern auch der Betriebe, betont Jörg Grimm.
„Jeder Arbeitsunfall, jede arbeitsbedingte Erkrankung ist auch eine Betriebsstörung und kostet Zeit, Geld und Wettbewerbsvorteile. Je höher das Sicherheitsbewusstsein der Mitarbeiter ist, desto mehr profitieren die Betriebe und deren Kunden. Denn wer sicher arbeitet, bringt gute Qualität und Ergebnisse, weil er organisiert, konzentriert und aufmerksam vorgeht. Sicherheit und Qualität gehen Hand in Hand.“