Norderstedt (em) „Die Busfahrt der EUROPA-UNION Norderstedt nach Kiel zur Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Nordostseekanals und die anschließende Teilnahme an der Landtagsdebatte im Landeshaus war für alle 25 Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein beeindruckender Informationstag“, so Manfred Ritzek, der Vorsitzende der EUROPA-UNION Norderstedt.
Die heutigen Entscheidungen für den Bau eines Großprojektes sind natürlich bezüglich der Durchführungszeit mit den Projekten der Kaiserzeit nicht vergleichbar. So billigte der preußische Reichstag 1886 ein Gesetz zum Bau der 98 Kilometer langen Kanalverbindung zwischen der Nord- und der Ostsee, Mitte 1887 wurde der Grundstein gelegt durch Kaiser Wilhelm I. und bereits Mitte 1895 hat Kaiser Wilhelm II. den Kaiser-Wilhelm-Kanal eingeweiht. „Auch unser Oberbürgermeister würde sich über eine solch schnelle Realisierung von Großprojekten freuen“, so Manfred Ritzek.
Die auf Nord-Ostsee-Kanal umbenannte Wasserstraße ist heute weltweit der bedeutendste Kanal mit 40.000 Schiffen Durchfahrtleistung pro Jahr. Von großer Bedeutung für die nationale und internationale Leistungsfähigkeit sind moderne Schleusen, die die Frequenz und die Größe der Schiffe bewältigen können. „Zum Glück wurden jetzt 500 Millionen Euro für eine große, moderne Schleuse vom Bundesverkehrsministerium genehmigt, denn alle Kosten muss der Bund für die Bundeswasserstraße übernehmen“, so Ritzek. Trotz Kanaleinnahmen von etwa 25 Millionen Euro pro Jahr verbleiben rein betriebswirtschaftlich betrachtet ca. 75 Millionen Euro Defizit. Von dieser „europäischen Thematik“ ging es dann zur Parlamentsdebatte ins Landeshaus. „Hier wurden uns landestypischen Themen geboten wie die Debatte um ein neues Denkmalschutzgesetz und um besseren Schutz der Gewässer vor Nährstoffeinträgen.
„Insbesondere das Gewässerschutz-Thema ist auch ein europäisches Thema, verursachen doch Verunreinigungen von Seen und Flüssen durch zu viel Nitrate aus Felderdüngungen auch Belastungen unserer Meere. Die Verantwortung für unsere Meere wie z.B. für Nord- und Ostsee geht alle an“, so der Vorsitzende der EUROPA-UNION Norderstedt. „Die anschließende Diskussion mit einigen Abgeordneten über die gewonnenen Eindrücke als Zuhörer der Debatte und die durchaus kritischen Fragenstellungen an die Abgeordneten bewiesen die hohe Kompetenz der Mitglieder der EUROPA-UNION Norderstedt in der politischen Diskussion. Es war ein sehr interessanter europäischer und landesspezifischer Tag.
„Dass wir auf dem Spaziergang von der Kanalverwaltung an der Förde entlang zum Landeshaus auch noch die vor Anker liegende Gorch-Fock bewundern konnten, war eine willkommene Bereicherung des Tages“, so Manfred Ritzek abschließend.