Quickborn. Der Kunstverein Quickborn veranstaltet eine hochkarätige Ausstellung mit Fotografien von Walter Mayr vom 26. bis 29. September 2025 unter dem Motto: EINE WELT
Walter Mayr ist seit 60 Jahren in der Fotografie tätig. Er hat als Laborant und Fotografenlehrling in die tiefsten Abgründe der Entwicklerbottiche geschaut und das saure Aroma von Stoppbädern und Fixierbädern lieben gelernt, wie andere Leute den Aufenthalt in frischer Waldesluft.
Er hat noch große Kameras mit kiloschweren Objektiven bedient, Dunkelzelte durch Europa, die Sahara, Asien und Amerika getragen und in ihnen lichtempfindliche Filme in sperrige Kassetten eingelegt. Danach standen 12 Blatt für 12 Fotos als Tagesvorrat zur Verfügung, um letztlich an sorgfältig ausgewählten Standorten, zu sorgfältig ausgewählter Stunde, mit genau gemessenem Licht wenige Bilder festzuhalten. Später kamen Kleinbildkameras dazu und damit die Themen Reportage und Tierfotografie.
Mayr bekam Aufträge von großen deutschen Magazinen und am Ende einer Reise wurde ein kostbarer Schatz belichteter Schwarz-Weiß- und Diafilme vor tückischen Detektoren am Flughafen geschützt und tapfer so manches Rededuell mit dem Sicherheitspersonal, das unbedingt den Röntgenscanner nutzen wollte, ausgefochten. Endlich die heimische Dunkelkammer erreicht, lauerten eigene Fehler bei der Entwicklung der Fotografien.
Mit andern Worten: Ein richtig gutes Foto war selten und wurde aber auch als solches erkannt und geschätzt. Heute, im Zeitalter der Foto-Tsunamis, die uns aus Smartphones Tag und Nacht fluten, ist Fotografie nur noch ein Element im alltäglichen Hintergrundrauschen.
Als Mayr mit 80 Jahren, sein Archiv ordnete, machte er eine interessante Beobachtung. Ob er in der Sahara fotografiert hatte oder in Island, im Himalaya oder Jerusalem – es fanden sich Bilder, die im Grunde verwandte Themen beschrieben: Das vom Sand verschlungene Dorf in der Sahara glich dem Bild eines von der Vulkanasche überdeckte Städtchens in Island.
Oder das Foto vom tibetischen Vater mit seinem Sohn auf dem Marsch durch die Berge des Himalaya zeigt Parallelen zum Bild von Vater und Sohn in Jerusalem auf dem Weg zur Klagemauer.
Alle analog fotografiert, mit großer Sorgfalt komponiert und im Stil der alten Meister ausgearbeitet. Im Wissen darum, dass ein gutes Foto immer noch eine Kostbarkeit ist.
Außerdem zeigt Walter Mayr im Kunstverein Quickborn seine selbstentworfenen und selbstgebauten Kameras sowie einige seiner unkonventionellen Ergebnisse, die damit möglich waren.
Vernissage: Freitag, 26. Sept. 2025, 19 Uhr Begrüßung: Romy Rölicke, 1. Vorsitzende des Kunstvereins Quickborn
Einführung: Walter Mayr im Gespräch
Ausstellungsdauer: 26. – 29. Sept. 2025
Öffnungszeiten: Sa, 14 - 18 Uhr So, 11 - 17 Uhr
Freier Eintritt.
Veranstaltungsort: Kunstverein Quickborn e.V., Kieler Straße 149, 25451 Quickborn
Foto: ©Walter Mayr