Bad Bramstedt (em) Die Teilnehmer einer Fachmesse sollten kreativ und innovativ beköstigt werden. Gleichzeitig sollten für einen Verkaufsstand „Köstlichkeiten aus der Küche“ hergestellt werden. So lautete der Auftrag der diesjährigen Landesmeisterschaft für Auszubildende in der Hauswirtschaft.

16 junge Menschen aus ganz Schleswig-Holstein und Hamburg fertigten Chocolate Chip Cookies, Apfel-Toffee-Kuchen im Glas, vegane Suppen, Salate und Aufstriche, Pestos, Öle und Chutneys, Gemüsechips, Power Balls und Kacki-Kekse an. Zur Siegerehrung freuten sich die Teilnehmer und Gäste über das leckere Salatbüffet. Transportable „Köstlichkeiten aus der Küche“ haben alle auf dem Weg nach Hause begleitet und ließen den Wettbewerb noch lange nachklingen. In ihrer Festrede würdigte Frau Verena Jeske, Bürgermeisterin in Bad Bramstedt, die Bedeutung des Berufes Hauswirtschaft für die Gesellschaft. Der Beruf gewinne immer mehr an Bedeutung, weil Familien diese Aufgaben häufig nicht mehr erbringen würden. „Den Dienst am Menschen kann man nicht digitalisieren“, sagte sie und überreichte jedem Teilnehmer im Namen der Stadt Bad Bramstedt eine Rose.

Frau Bettina Placke-Chettouh, stellvertretende Schulleiterin der Elly-Heuss-Knapp-Schule in Neumünster, bescheinigte allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern des freiwilligen Wettbewerbs Mut. Sie hätten ihren inneren Schweinehund überwunden, über den Tellerrand hinausgeschaut und Erfahrungen im Team gesammelt. Frau Placke-Chettouh überbrachte die Glückwünsche des Schulleiters der EHKS, Herrn Jörg Leppin. Einen besonderen Dank sprach die Landesvorsitzende des Verbandes hauswirtschaftlicher Berufe, Frau Hilke Krause, den örtlichen und überregionalen Sponsoren aus, ohne deren Sach- und Lebensmittelspenden die Veranstaltung nicht durchführbar wäre. Auch die Auenlandschule als Austragungsort sei ein großes Glück für die Meisterschaft 2019.

Siegerin der unter 23-Jährigen wurde Juliane Krebs vom Hof Viehbrook in Rendswühren, Zweiter Leon Dammann von der Beruflichen Schule Uferstraße in Hamburg. Sie werden den Landesverband Schleswig-Holstein und Hamburg bei den Deutschen Meisterschaften 2020 in Lübeck vertreten. Dritte Siegerin wurde Ronja Metschulat von der BiBeku Gmbh Itzehoe. In der Gruppe der über 23-Jährigen gewann Johanna Nolte aus dem beruflichen Trainingszentrum Hamburg. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer freuten sich über eine große Tasche mit wertvollen Sachgeschenken.

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Wäschepflege, Nahrungszubereitung, Hausreinigung und Betreuung: Auf diesen vier Säulen steht die Ausbildung zum Hauswirtschafter/ zur Hauswirtschafterin. Der Beruf ist aktuell wie eh und je und begeistert zunehmend auch Männer. „Eigentlich wollte ich Erzieher werden. Aber mein Schulabschluss genügte nicht. Nun bin ich mit der Hauswirtschaft sehr glücklich. Nach einer Weiterbildung in Psychologie und Soziologie möchte ich in Wohngruppen für Jugendliche arbeiten“, sagt Leon Dammann. Hauswirtschaftliches Fachpersonal sorgt hauptsächlich in Seniorenheimen und Werkstätten, aber auch in Reha-Einrichtungen und gastronomischen Betrieben für das Wohlbefinden von Menschen. Das fängt bei sauberen und ansprechend gestalteten Räumen an, geht über die hygienische Zubereitung von gesunder Nahrung bis zur Betreuung von Personengruppen und umweltgerechter Aufbereitung der Textilien.

Hinter all dem Hübschen und Leckeren steht eine Menge Fachwissen und Organisation. Entsprechend hatten die Teilnehmer der Meisterschaft auch theoretische Fragen zu Vermögensbildung, Altersvorsorge, kulturellen und religiösen Ansprüchen von Verpflegungsteilnehmern, zu Vermittlung von Ernährungswissen an Grundschüler sowie zu Gesundheits- und Umweltschutz zu beantworten. Während des Kochens war jeder auf sich gestellt und Arbeitsorganisation, Zeitplan und Umgang mit Lebensmitteln wurde von den Juroren beobachtet und bewertet. Nach der Mittagspause mussten sich auf Knopfdruck vier Teams finden und in kurzer Zeit die Köstlichkeiten aus der Küche ansprechend verpacken sowie die Küchen und Arbeitsplätze blitzblank reinigen. Wenn man sich überhaupt nicht kennt, ist das eine anspruchsvolle Aufgabe.

Alle Teilaufgaben wurden von den geübten Juroren gewissenhaft bewertet. Am Ende lagen die Ergebnisse dicht beieinander. Dennoch konnten klare Gewinner festgestellt werden: Juliane Krebs, Leon Dammann und Ronja Metschulat in der Altersgruppe unter 23 Jahre. Die beiden Erstplatzierten freuen sich auf die Teilnahme an den Deutschen Meisterschaften im März 2020 in Lübeck unter dem Motto „Menschen ein Zuhause geben“.