Bad Bramstedt (lm/jj) Wirklich effektives Gehirnjogging geht über das tägliche Lesen der Tageszeitung oder regelmäßiges Kreuzworträtseln weit hinaus. Wer Demenzprozesse im Alter erheblich verzögern möchte, sollte neugierig bleiben und Neues ausprobieren. Alles was neu ist, wirbelt die Alltagsroutine durcheinander und erfordert ein Umschalten des Gehirnes.

Dadurch setzt sich die Neurogenese, die Neuproduktion von Nervenzellen im Gehirn, in Gang und es bilden sich neue Verknüpfungen und Verbindungen zwischen den Nervenzellen. Kleine Abweichungen im Alltag, wie einen anderen Weg zur Arbeit oder zum Einkaufszentrum zunehmen oder Tätigkeiten wie das Zähneputzen mit der linken anstatt der rechten Hand auszuführen, erfordern neue Denkmuster. Auch das Erlernen oder Anwenden einer Fremdsprache hilft, das geistige Niveau zu halten und zu fördern.

Mit Musik geht alles leichter
Musik wirkt stimmulierend. Auch auf das Gehirn. Ein Musiker nutzt beim Spielen seines Instrumentes sämtliche Areale beider Gehirnhälften. Er liest, er hört, er fühlt, er bewegt sich. Die eine Hand macht etwas anderes als die andere, ebenso wie die Beine. Warum also nicht ein Instrument lernen oder in einem Chor singen? Wer sich musikalisch nicht berufen fühlt, kann aber auch einfach seine Lieblingsmusik aufdrehen und dirigieren. Die Melodie aktiviert die rechte Gehirnhälfte, der Takt die linke. Ein Tanzkurs tut es auch. Denn Bewegung trägt erwiesener Maßen dazu bei, geistig fit zu bleiben.

Spaß ist wichtig!
Doch ob Tanzkurs, Literaturclub oder Fremdsprache, der Spaß und die Freude sollte immer im Vordergrund stehen. Denn unter Zwang, nur weil es gut für das Gedächtnis ist, hat keine Gedächtnisübung einen Nutzen. Neben täglich neuen Stimmulationen für die Synapsen ist es jedoch ebenso wichtig, Krankheiten, die die Blutzufuhr des Gehirns schädigen, wie Bluthochdruck oder Diabetes, frühzeitig und konsequent zu behandeln.