Bad Bramstedt (em) Nach bereits sechs durgeführten Warnstreiktagen hatte die Gewerkschaft ver.di seine Mitglieder am Mittwoch dieser Woche zur Urabstimmung aufgerufen, um über die Ausdehnung der Streiks abstimmen zu lassen.
„Mit 88 Prozent haben wir hier eine deutliche Zustimmung unserer Mitgliedschaft zur Ausweitung des Arbeitskampfes erhalten“, sagt der ver.di Tarifsekretär Wolfgang Hooke. Die Gewerkschaft hatte im Sommer 2024 die Klinikleitung zu Tarifverhandlungen aufgefordert, um die Arbeitsbedingungen deutlich zu verbessern und in einem Tarifvertrag festzuschreiben. Die Schön Klinik Bad Bramstedt lehnt weiterhin Tarifverhandlungen ab. Inzwischen haben sich über 60% der nichtärztlichen Belegschaft in der ver.di organisiert. Die Gewerkschaft geht nun deutlich gestärkt mit dem Ergebnis der Urabstimmung in die weitere Streikplanung. „Es geht ab jetzt darum, den wirtschaftlichen Druck auf die Klinik so zu erhöhen, dass man sich endlich mit uns an den Verhandlungstisch setzt“, sagt Hooke und fordert alle potenziellen Patienten*innen der Klink auf, darüber nachzudenken, wie sinnvoll die Anreise für sie ist, denn es ist ab sofort mit erheblichen Störungen im Therapieablauf zu rechnen.
Über Zeitpunkt, Dauer und Ablauf der Streiks entscheidet die Streikleitung ab nun sehr spontan. Nach dem Scheitern einer gemeinsamen Vereinbarung zu einem Notdienst, wird die Gewerkschaft einseitig einen Notdienst einteilen, welcher die noch vorhandenen Patient*innen vor einer Gefahr für Leben und Gesundheit schützt.
Die Bereitschaft, mit ver.di einen Tarifvertrag zu verhandeln und eine zeitnahe Terminierung von Verhandlungen, führen zu einer Unterbrechung der Streiks. Vielleicht der einfachste Schritt für die Arbeitgebervertreter, bei denen das Patientenwohl vernehmlich an erster Stelle steht. Denn Tarifverträge sind in Deutschland politisch gewollt, im Grundgesetz verankert und die einzige Art einer annähernd gerechten Lohnfindung.