Kangaroo Island / Bad Bramstedt (sv/kv) Nachdem ich nun anderthalb Monate gearbeitet habe, darf das Reisen ja auf keinen Fall zu kurz kommen! Also auf zu einem Kurzurlaub nach Kangaroo Island. Sie ist die drittgrößte Insel Australiens und liegt circa 120 km von Adelaide entfernt.

Mich reizt hier die sehr ursprüngliche Natur und die Vielzahl der Nationalparks und Schutzgebiete. Frage ist nur wie komme ich da hin?! Busse gibt es genau zwei, die nicht weiter als zur Mitte der Insel fahren, Taxis gibt es gar nicht und für die Autovermietungen bin ich mehr als 5 Jahre zu jung. Also ein Auto bei Freunden ausleihen, was den Vorteil hat, dass automatisch ein Kühlschrank und ein Swag (Mischung aus kleinem Zelt und Biwaksack) inbegriffen sind. Morgens warte ich also mit einem flauen Gefühl auf die Fähre, die mich und das Riesen-Monsterauto auf die Insel bringen soll. Die Fähre hat nämlich keine Möglichkeit auf der einen Seite rauf und auf der anderen wieder runter zu fahren. Das bedeutet normalerweise rückwärts auf die Fähre ... es sei denn, man hat Glück und steht wie ich als erster und kann auf der Fähre drehen. Während ich die Tour geplant hatte, hatten mich alle vor den schlechten Straßen und dem großen Wildwechsel gewarnt, aber die Strände und die Wildblumen gelobt. Ich habe in den ersten beiden Tagen noch nichts von alle dem gesehen. Wobei Strände natürlich hier meistens hübsch sind.

Zu empfehlen: Stokes Bay!
Um an den wunderschönen Strand zu gelangen, muss man vorher durch Felsen „klettern” und kommt aus einer recht schmalen Felsspalte heraus. Vor einem liegen dann weißer Sand, türkisfarbenes Wasser, rote Seesterne und dekorative Felsen. Leider war es etwas zu kalt um schwimmen zu gehen. Nach einem kurzen Zwischenstopp in der Mitte der Insel um Benzin und Salat zu bekommen danach gab es keinen Supermarkt mehr ging es weiter zum Flinders Chase Nationalpark, wo ich endlich meine ersten wilden Koalas zu Gesicht bekam! Neben einigen einzelnen Tieren hockte auch eine Mutter mit einem Jungen auf dem Rücken oben im Baum und beobachtete schläfrig die Touristen.

Als nächstes erreichte ich Admirals Arch, einem imposanten Höhlenbogen mit Tropfsteinen und mit einem grandiosen Blick aufs Meer und dann ganz in der Nähe noch ein Highlight, die Remarkable Rocks, durch Wind und Wetter eigenwillig geformte Granitfelsen. Eine weitere Attraktion erwartete mich in Seal Bay. Hier konnten wir mit einem Führer am weißen Strand aus nächster Nähe die Seelöwenkolonie beobachten. Natürlich mit ganz vielen Baby Seals! So süß! Nach vier Tagen ging es dann spontan zurück nach Adelaide, nachdem ich erfahren hatte, dass die Fähre für den nächsten Tag ausgebucht gewesen wäre (mir wurde erzählt es gab eine Hochzeit auf der Insel, was die kleine Fähre jedes Mal lahmlegen würde). Es gab nur noch eine Fähre, die in einer Stunde ablegen sollte, und da ich sowieso gerade da war setze ich wieder über aufs Festland. Nach ein paar Tagen Ausspannen in Adelaide starte ich demnächst zu einer 4-WD-Tour nach Coffin Bay. Davon beim nächsten Mal mehr!

Spinnen
Tatsächlich bin ich während meiner Zeit hier bereits einigen Spinnen begegnet. Zum Beispiel den großen „Huntsmen spiders“, die zwar nicht sonderlich gefährlich sind, aber ziemlich riesig werden können, und den zweitgiftigsten Spinnen den „Redback spiders, die man eher nicht kuscheln sollte. Man gewöhnt sich tatsächlich daran und begegnet ihnen mit Respekt. Mein Weg zum Bad führte einmal an drei Redbackspinnenweben vorbei, eine weitere wohnte vor meinem Fenster. Bis auf eine Huntsmen in meinem Zimmer, die ich wirklich nicht über meinem Bett haben wollte, durften die Weberknechte in den Ecken wohnen bleiben und fleißig Fliegenviecher fangen.

Foto: Auf Kangaroo Island ist ein Besuch bei den Kängurus ein Muss!