Bad Bramstedt (em) Der Bürgermeister der Stadt Bad Bramstedt Hans-Jürgen Kütbach berichtet über das vergangene Jahr.

„Liebe Bad Bramstedterinnen, liebe Bad Bramstedter, liebe Gäste in unserer Stadt, geht es Ihnen auch so? Scheinbar ist das Jahr 2016 schnell an uns vorbei „gerauscht“ wohl ein Zeichen für ereignisreiche zwölf Monate! Der Blick in die große weite Welt findet wenig Signale der Hoffnung, globale Konflikte wirken auch nach Schleswig-Holstein hinein. Die Paten- und Partnerschaften der Stadt Bad Bramstedt erscheinen uns so aktuell wie nie. In Gedanken sind wir bei den Besatzungen des Küstenwachschiffs der Bundespolizei „BP 24 Bad Bramstedt“, das mit vielen anderen zur Rettung von Menschenleben und zu unserem Schutz unterwegs ist. Aus der Verbindung zur deutschen Minderheit im dänischen Sommersted(t) lernen wir, dass sich auch tief verwurzelte nationale Konflikte dauerhaft lösen lassen. Die vielen Beispiele für deutsch-polnische Begegnungen mit unserer Partnerstadt Drawsko Pomorskie (Dramburg in Pommern) zuletzt der wunderschöne, von jungen Menschen beider Seiten gemalte Kalender machen Mut für eine positive Entwicklung unseres Kontinents!

Gewissermaßen vor der Haustür finden wir Zeichen der Mitmenschlichkeit: Denken wir an die vielen Haupt- und Ehrenamtlichen! Sie kümmern sich in Kindertagesstätten und Schulen, ohne Vereinsbindung unter dem Dach der Stadt, aber auch in Organisationen wie den Religionsgemeinschaften, der Bad Bramstedter Tafel und dem DRK um die nach wie vor mehr als 200 Flüchtlinge, die überwiegend im dramatischen vergangenen Jahr in unserer kleinen Stadt angekommen sind. Sie tragen dazu bei, auf die durchaus menschlichen und gerade auch in der Einwohnerversammlung zum Ausdruck gekommenen wechselseitigen Ängste vor „dem Fremden“ konstruktiv zu reagieren. Wenn gerade die Gesellschaft für deutsche Sprache den ironischen Begriff „postfaktisch“ zum Wort des Jahres 2016 gekürt hat, so lehrt uns das, auch in hitzigen politischen Diskussionen auf die Gefühle der Menschen Rücksicht zu nehmen. Gleichzeitig sind alle Bürgerinnen und Bürger aufgerufen, die Fortschritte unserer kleinen Stadt unvoreingenommen mit offenen Augen zu betrachten.

Trotz vieler noch offener Baustellen unserer Stadtentwicklung im gegenständlichen und im übertragenen Sinne stellen wir erfreut fest, dass Bad Bramstedt im Trend liegt und wir bei Einwohnerzahlen und der gewerblichen Entwicklung Zuwächse verzeichnen. Investitionen in Lebensqualität und Netzwerke zahlen sich jetzt aus. Die guten Anmeldezahlen in Kindertagesstätten und Schulen stellen uns zwar vor Herausforderungen, sind aber zugleich auch der beste Beleg für die Attraktivität der Angebote. Dass die Bad Bramstedter den Bleeck nach einer langen Planungs- und Bauphase wieder als ihr „Wohnzimmer“ nun mit Wasserspielen ins Herz geschlossen haben, ist ebenfalls sehr schön. Ein Blick in den Veranstaltungskalender zeigt, dass unsere Stadt im Holsteiner Auenland auch in der Freizeit viel zu bieten hat. Ob die öffentlichen Aktionen des Bürger- und Verkehrsvereins, die zahlreichen kulturellen Angebote oder private Initiativen wie unlängst der große Weihnachtsmarkt, Kinderfest und Kino auf der Schlosswiese, auf das bürgerschaftliche Engagement können wir sehr stolz sein.

Davon künden auch die vielen Vereins- und Firmenjubiläen, die wir 2016 feiern konnten. Ohne eines von ihnen gering zu schätzen, nennen wir hier nicht nur „weil Weihnachten ist“ das 700-jährige Bestehen der rechtzeitig renovierten Maria-Magdalenen-Kirche mit vielen gelungenen Veranstaltungen und Veröffentlichungen. Die wechselvolle Geschichte des Gebäudes kündet von Zeiten der Armut und des Wohlstandes, vor allem aber von der Aufbauarbeit vieler Generationen und der Überwindung von kleinen wie großen Problemen. Vom Kirchturm in die Welt geschaut, entdecken wir, dass die Mutmacher dieser Zeit in den vielen Städten und Dörfern wie bei uns zu finden sind. Sehen wir genau hin und seien wir dafür dankbar. Eine erste Chance, zum Hinsehen und Danken bietet unser Neujahrsempfang, der am Sonntag, den 8. Januar 2017, ab 11 Uhr im Theater des Kurhauses mit Tanz, Musik und der Würdigung vieler toller Leistungen stattfinden wird. Im Name der Stadt wünschen wir Ihnen und Ihren Lieben eine besinnliche und erholsame Weihnachtszeit und einen nicht zu überstürzten Start ins neue Jahr“, so Hans- Jürgen Kütbach.