Kreis Segeberg. Ob Überflutung, ausgelaufene Chemikalien, gestörte Wasserversorgung, Bombenentschärfung oder Amoklauf: Am Donnerstag, 12. September, findet der dritte bundesweite Warntag statt, der die Bürger*innen auf Bedrohungslagen wie diese hinweisen soll. Bei dem Aktionstag von Bund, Ländern und Kommunen sollen zudem ab 11 Uhr unterschiedliche Warnmitteln sowie technische Abläufe getestet werden. 

Für die Warnung stehen verschiedene Kanäle beziehungsweise Wege zur Verfügung. Dazu gehören Radio und Fernsehen, Internet, Warn-Apps wie NINA (Notfall-Informations- und Nachrichten-App des Bundes), soziale Medien, Behörden, Familien- und Freundeskreis, Sirenen und Cell Broadcast. 

Der noch neue Mobilfunkdienst Cell Broadcast ermöglicht eine Übersendung von Warnmeldungen in einem anonymen Verfahren, das die Empfangsbereitschaft eines Handys in einer Funkzelle des Mobilfunknetzes nutzt. So können alle Mobilfunkgeräte, die sich in einem Gefahrengebiet befinden, ohne vorherige Registrierung oder Angabe von personenbezogenen Daten eine Warnmeldung empfangen. Seit Februar des vergangenen Jahres hat dadurch jede Behörde, auch der Kreis Segeberg, die Möglichkeit, Warnmeldungen für ihren Bereich über alle angeschlossenen Warnmittel zu verbreiten. Hierzu gehören zum Beispiel Fernseh- und Radiosender, das Internet sowie mobile Endgeräte. Die technischen Voraussetzungen sowie die persönlichen notwendigen Einstellungen für einen Empfang sind unter www.bbk.bund.de/cellbroadcast abrufbar. 

Der Kreis Segeberg weist im Vorfeld des Warntags darauf hin, dass im Kreisgebiet an diesem Tag um 11 Uhr nur in der Stadt Norderstedt ein Sirenensignal zu hören sein wird. Vorhandene Sirenen in weiteren Kommunen sind noch nicht an das neue Alarmierungsnetz angeschlossen. Viele Segeberger*innen werden am 12. September aber eine Test-Warn-Nachricht auf ihr Handy bekommen. 

Das neue Emergency Warning System (EWS) über Digitalradio DAB+, inzwischen umbenannt in ASA für Automatic Safety Alert, soll in den Jahren 2025 bis 2031 schrittweise UKW ablösen und zum Warnmedium ausgebaut werden. Im Rahmen des diesjährigen Warntages wird DAB+ bereits in vier Bundesländern getestet, Schleswig-Holstein ist laut Innenministerium allerdings nicht dabei. ASA stellt demnach einen bedeutenden Fortschritt in der terrestrischen Alarmierungstechnologie im Vergleich zu UKW dar. Durch eine zielgenaue Übermittlung von Warnmeldungen und durch zahlreiche neuen Funktionen soll die Sicherheit der Bevölkerung im Krisenfall erheblich verbessert werden.