Bad Segeberg (rj) Das Freilichttheater wird 75. Passend dazu zeigt eine Ausstellung ab 10. September die Geschichte am Kalkberg vom Thingplatzbau, der 800-Jahr-Feier und der Einweihung der Nordmark-Feierstätte.

Im Rahmen der Schau hält Peter Zastrow am Donnerstag, 20. September, 19.30 Uhr, im Bürgersaal des Rathauses einen Vortrag, zudem wird ein bisher noch nie öffentlich gezeigter Film von der 800-Jahr-Feier und von der Einweihung des Freilichttheaters mit einem Ausschnitt der Wochenschau von 1937 vorgeführt, in dem Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda, Dr. Joseph Goebbels, eine Rede hält. Der aufgelassene Gipssteinbruch am Segeberger Kalkberg war Ende der 1920er-Jahre ein Schandfleck für das damalige Sol- und Moorbad. Da kam die Idee der Nationalsozialisten, über das ganze Reich 400 Thingplätze entstehen zu lassen, beim Segeberger Bürgermeister und Parteigenossen gerade Recht. Der Bau eines Thingplatzes im alten Steinbruch konnte beginnen.

Am 27. Mai 1934, ohne einen ausgearbeiteten Entwurf, wird der erste Spatenstich als eine militärisch geprägte Partei-Massenkundgebung vollzogen. Finanzielle Engpässe und ein strenger Winter sorgen dafür, dass die Nordmark-Feierstätte erst im Sommer 1937, allerdings genau zur 800-Jahr-Feier der Stadt, fertig wird. Die Einweihung fand im Oktober des Jahres statt. Nach diesem großen Ereignis gab es, auch durch den Krieg bedingt, nur noch vier von den Nazis inszenierte Veranstaltungen. Nach 1945 wurden einige Versuche unternommen, hier Aufführungen stattfinden zu lassen. Erst als die Stadt ab 1952 die Karl-May-Spiele jährlich im Kalkbergstadion zur Aufführung bringen, wird diese Bühne regelmäßig in den Sommermonaten bespielt. In diesem Jahr kam der zehnmillionste Besucher zu den Karl-May-Spielen. Auch für andere Veranstaltungen, besonders Musik- Festivals, erfreut sich das Freilichttheater großer Beliebtheit. Stargeiger David Garrett beispielsweise hat für seine Open-Air-Tour 2013 einmal mehr die Frelichtbühne ausgewählt (18. Mai, 19 Uhr).

Die Ausstellung ist bis zum 30. November im Rathaus der Stadt zu sehen.