Bad Segeberg (em) Die 160 Standplätze für Alttextil-Container des WZV (Wege-Zweckverband der Gemeinden des Kreises Segeberg) werden neu bestückt. Der Grund: Der WZV hat das Einsammeln und Sortieren von Alttextilien europaweit ausgeschrieben. Das Ergebnis: K. & A. Wenkhaus, ein traditionsreiches Hamburger Textil-Recycling-Unternehmen, sammelt ab 1. Januar 2014 die Alttextilien der WZV-Kunden im Kreis Segeberg.

Ein Stein ist dem Leiter der Abfallwirtschaft beim WZV, Torsten Höppner, vom Herzen gefallen, als der neue Partner gefunden war. „Alles ist glatt gelaufen. Das ist bei europaweiten Ausschreibungen nur selten der Fall, weil unterlegene Bieter häufig Rechtsmittel einlegen. Wir konnten nun fristgerecht starten.“ berichtet Höppner. Besonders erfreut ist er darüber, dass der neue Partner des WZV ein zertifiziertes, regionales Familienunternehmen ist, das auf 100 Jahre Erfahrung im Textil-Recycling zurückblickt und heute auf modernste Sammellogistik setzt.

Während die Firmengründer Karl und Alwine Wenkhaus noch als „Lumpensammler“ in Hamburg von Haustür zu Haustür gingen und Altkleider gegen direkte Bezahlung abgeholt haben, sind heute alle Textil-Sammelfahrzeuge der Firma mit GPS ausgestattet. K. & A. Wenkhaus war zudem bundesweit das erste Textilunternehmen, das jeden Altkleidercontainer mit einem Barcode und die Fahrzeuge mit einem digitalen Scanner-Wägesystem ausgestattet hat. Diese Technik gewährleistet höchste Transparenz. Der WZV erhält so eine kilogrammgenaue Dokumentation über die Alttextilmengen. Außerdem können die Standorte genau beurteilt und die Anzahl der Alttextilcontainern jederzeit an den Bedarf angepasst werden. Das Team von Textil- Recycling K. & A. Wenkhaus sortiert die gesammelten Textilien in Handarbeit sortenrein nach Wolle, Baumwolle, Synthetik und bringt die sortierte Ware in die Recyclingmärkte ein. Putzlappen, Füllstoffe für die Autoindustrie und Dämmstoffe entstehen als Recyclingprodukte. Für gut erhaltene Kleidung hat die K. & A. Wenkhaus einen eigenen Second-Handshop auf dem Betriebsgelände. Der weitaus größte Teil noch tragbarer Kleidung wird weiter verkauft.

Der weltweite Altkleidermarkt unterliegt großen Preisschwankungen. In schlechten Zeiten, bei niedrigen Verkaufspreisen, kann die Alttextilsammlung nicht kostendeckend sein. Stehen „gute Zeiten“ an, sind viele Sammler mit Wäschekörben, Alttextilsäcken oder auch unerlaubt aufgestellten Containern im Einsatz. Sie wollen von den Hochpreisphasen profitieren und verschwinden wieder, wenn die Preise für Alttextilien sinken.

Ganz anders beim WZV. Er stellt die Alttextilsammlung langfristig, in guten und in schlechten Zeiten sicher. Als kommunales Unternehmen macht er keine Gewinne, sondern lässt die Einnahmen den Abfallentgelten, zum Vorteil seiner Kunden, zu gute kommen. Deshalb sollten Kunden des WZV Bekleidung aller Art, Wolldecken, Wäsche und Schuhe nur in helle Container mit orangefarbigen WZV-Aufklebern geben. Ölverschmutzte Textilien, Teppich- und Stoffreste gehören dagegen in den Restabfall.
Foto: Marcel Krüger vom Hamburger Textilrecycler K. & A. Wenkhaus entleert mit seinem Team jetzt im Auftrag des WZV die 225 neuen Alttextil-Container an 160 Standplätzen im Kreis Segeberg.