Kreis Segeberg. In der Gemeinde Seedorf sind erste Vorbereitungsarbeiten zur Wiedervernässung des Heidmoors gestartet. Bevor die umfangreichen Erdarbeiten beginnen können, müssen zunächst einige Bäume und Sträucher entfernt werden. „Diese vorbereitenden Maßnahmen sind notwendig, damit im Spätsommer die geplanten Verwallungen für die Moorvernässung angelegt werden können. Aufgrund der Schonzeit zum Schutz wild lebender Tiere und von Pflanzen sollen die Gehölzarbeiten bis Ende Februar abgeschlossen sein“, erklärt Dr. Bianca Unglaub von der unteren Naturschutzbehörde.
Das Heidmoor ist ein ökologisch bedeutsames Teilgebiet des ehemals ausgedehnten Talmoorkomplexes der oberen Trave. Doch es wurde über Jahrhunderte entwässert, große Flächen wurden abgetorft und in Grünland umgewandelt. Im Kernbereich des Naturschutzgebiets ist ein nährstoffarmer, bewaldeter Hochmoorrest erhalten geblieben, der von ausgedehnten Niedermoorflächen umgeben ist. „Hier soll im Sommer durch den Kreis Segeberg eine 73 Hektar große Fläche wiedervernässt werden.“
Die Wiedervernässung des Heidmoors soll laut Unglaub einen bedeutenden Beitrag zum Klimaschutz und dem Erhalt der biologischen Vielfalt leisten. „Denn trockengelegte Moorböden setzen große Mengen an klimaschädlichen Treibhausgasen frei. Durch eine Anhebung der Wasserstände wird die fortschreitende Zersetzung des trockengelegten Torfkörpers gestoppt und CO2-Emmissionen werden unterbunden. Außerdem bieten naturnahe Moore einen unersetzlichen Lebensraum für hochspezialisierte, oftmals stark bedrohte Tier- und Pflanzenarten.“
Um den Wasserhaushalt im Heidmoor zu stabilisieren, sollen im Sommer große Flächen mit Hilfe von Wällen aus Torf und Folien-Dichtungsbahnen umschlossen werden. Dadurch wird Regenwasser zurückgehalten und die Ausbreitung von torfbildenden Pflanzengemeinschaften gefördert. Auf diese Weise soll sich das Heidmoor langfristig wieder zu einem lebendigen Niedermoor-Hochmoor-Komplex und einem natürlichen Kohlenstoffspeicher entwickeln.