Bad Segeberg (em) Aktuell hat der Beirat des WZV (Wege-Zweckverband der Gemeinden des Kreises Segeberg) die Weichen für das neue WZV BioPlus Tarif-System gestellt. Das Gremium aus 14 Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern setzt mit seiner Empfehlung an die Verbandsversammlung am 4. Dezember 2012 auf eine ökologische Abfallwirtschaft und eine grundsätzliche Reform der Tarifstruktur.
Nach zwölfjähriger Preisstabilität musste das alte Tarifsystem des WZV auf den Prüfstand. Haushaltsgrößen und Konsumgewohnheiten haben sich gewandelt, Kraftstoff- und Verbrennungskosten sind erheblich gestiegen und neue Wege zur Nutzung von Energie aus Bioabfall entstanden. Mit einem breit gefächerten Maßnahmenpaket vom Kundendialog über eine Abfallanalyse bis hin zur detaillierten Analyse von Kosten und Erlösen hat sich das WZV-Team dem neuen Tarifsystem genähert. Bei den neuen Tarife konnten so Kundenwünsche, aber auch kostensteigernde Aspekte wie der hohe Anteil Bioabfall in Restabfallbehältern, berücksichtigt werden.
Mit dem neuen BioPlus Tarif-System werden Bioabfall- und Wertstoffsammlung im Sinne einer ressourcenschonenden und nachhaltigen Abfallwirtschaft in den Vordergrund gestellt. Die kostenfreien Leistungen wie Sperrmüll- und Tannenbaumabholung, Häckselaktionen und der Service auf den Recyclinghöfen bleiben im Gesamtentsorgungspaket enthalten.
Das neue System hat vier grundsätzliche Tarifgruppen: BioPlus S, M und L, sowie BioPlus 0. Die Größen S , M und L stehen für die Biotonnen mit 80-, 120- und 240-Liter Volumen. Die „0“ bedeutet „ohne Biotonne“ und ist nur für engagierte Eigenkompostierer geeignet. Das „Plus“ steht für die haushaltsnahe Wertstoffsammlung, also die Papiertonne in der Größe 240-Liter, für Mehrfamilien-häuser 660-Liter.
Der Kunde hat jetzt die Wahl: Je nach Haushaltsgröße, Lebensgewohnheit und Gartengröße wählt er zunächst die passende Biotonne, erhält dazu eine 240-Liter Papiertonne und ergänzt dann um den an seinen Bedarf angepassten Behälter für die Reste. Bei konsequenter Abfalltrennung kann eine vierwöchentliche Entleerung des Restabfallbehälters gewählt werden. Ein- und Zwei-Personenhaushalte können durch Füllmarken das Volumen der Restabfalltonne noch weiter reduzieren.
„Wer genau schaut und prüft, ob insbesondere Bioabfall noch konsequenter zu trennen ist, kann seinen Entsorgungspreis im Griff behalten.“, stellt WZV-Pressesprecherin Bettina Kramer das neue System vor. Die Mehrheit, rund 23.500 Kunden, haben zurzeit die Behälterkombination Biotonne 80 Liter, Papiertonne 240 Liter und Restabfall 120 Liter mit zweiwöchentlicher Entleerung, den neuen BioPlus S Tarif. Der alte Tarif beträgt für diese Kombination 178,80 Euro pro Jahr. Nach der neuen Kalkulation ab Januar 195,60 Euro. Wer Bioabfall besser trennt, kann in den Tarif BioPlus M wechseln: Mit der Kombination 120-Liter Biotonne, 240-Liter Papiertonne und nur noch vierwöchentlicher Entleerung des Restabfallbehälters, kann sogar gespart werden. Der BioPlus M Tarif beträgt 175,20 Euro im Jahr, sogar drei Euro weniger als der alte Tarif.
„Wir sind, auch wenn uns ein weiteres Jahr stabiler Preise am liebsten gewesen wäre, zufrieden, jetzt ein modernes und langfristiges BioPlus Tarif-System erschaffen zu ha-ben. Zusammen mit unseren Kunden können wir einen maximalen abfallwirtschaftlichen Beitrag zur großen Energiewende unserer Gesellschaft leisten.“, freut sich WZV-Chef Kretschmer. Die neuen Jahrestarife sind auf drei Jahre, bis 2015, kalkuliert. In jedem Jahr wird neu entschieden, in welcher Höhe den Kunden der Betrag aus erwirtschafteten Mehreinnahmen der zurückliegenden Zeit, z. B. den Erlösen auf den Wertstoffmärkten, erstattet werden kann. Das hängt insbesondere von der Entwicklung der Wertstoffmärkte ab, die starken Schwankungen unterliegen. 2013, das steht bereits fest, erhält jeder Kunde, einen tarifbezogenen ´„WZV-Bonus“, der in der Jahresrechnung ausgewiesen wird.
Foto: Sie haben gemeinsam da neue WZV BioPlus Tarif-System erarbeitet: WZV-Chef Jens Kretschmer (2.v.re) und Rüdiger Steffensen (re), Bürgermeister in Boostedt und Mitglied im WZV Beirat sowie die Vorsitzenden des Abfallwirtschaftsaus-schusses (v. li) Jörn Fischer, Bürgermeister in Damsdorf und Karin David, Bürgermeisterin in Dreggers.