Henstedt-Ulzburg (em) Ab sofort haben werdende Eltern in Henstedt-Ulzburg die Möglichkeit, nach der Geburt Nabelschnurblut für die Allgemeinheit zu spenden und dadurch vielleicht einem Leukämiepatienten die Chance auf ein neues Leben zu geben.
Kleine Helden gesucht:
Seit Kurzem bietet die DKMS Nabelschnurblutbank nun auch in der Paracelsus-Klinik Henstedt-Ulzburg, Geburtshilfliche Abteilung, Wilstedter Straße 134, 24558 Henstedt-Ulzburg, Tel.: Kreißsaal: 0 41 93 - 70 41 00, die Spende und öffentliche, nicht-gewerbliche Einlagerung von Stammzellen aus dem Nabelschnurblut an denn diese können lebensrettend sein. Direkt nach der Geburt gesammelt und konserviert, können die Nabelschnurblut-Präparate vielleicht schon bald zum Einsatz kommen: Stimmen die in der DKMS Nabelschnurblutbank eingelagerten Stammzellen eines kleinen Helden oder einer kleinen Heldin mit denen eines Leukämiepatienten überein, können sie ihm transplantiert werden und ihm so die Chance auf Leben geben. Für die Eltern entstehen in diesem Zusammenhang keinerlei Kosten.
Aufmerksamkeit schaffen, Aufklärung, Vorurteile abbauen und Menschen aktivieren, Spender zu werden ein erklärtes Ziel der DKMS Deutsche Knochenmarkspenderdatei und der DKMS Nabelschnurblutbank. Alle 45 Minuten reißt die Diagnose Leukämie in Deutschland jemanden aus seinem bisherigen Leben, darunter viele Kinder und Jugendliche. Vielen Patienten kann nur durch eine Stammzellspende geholfen werden. Zwar vermittelt die DKMS Deutsche Knochenmarkspenderdatei täglich mindestens zehn Stammzellspender, trotzdem findet sich immer noch für jeden fünften Patienten kein geeigneter „genetischer Zwilling“.
Daher war es ein wichtiger Schritt, die DKMS Nabelschnurblutbank gemeinnützige Gesellschaft mbH zu gründen und dadurch die Chance auf Heilung für Patienten mit Erkrankungen u. a. des blutbildenden Systems zu erhöhen.
1997 war die Geburtsstunde der Dresdener Nabelschnurblutbank. Dies geschah zunächst als Drittmittelprojekt in Zusammenarbeit mit dem Universitätsklinikum Dresden, wo seitdem die Stammzellen aus dem Nabelschnurblut aufbereitet und eingelagert werden. Seit 2008 gehört die DKMS Nabelschnurblutbank als eigenständiges Mitglied zur DKMS-Familie.
Für eine erfolgreiche Transplantation müssen die Gewebemerkmale von Spender und Patient nahezu vollständig übereinstimmen bei häufigen Merkmalskombinationen kann einer unter 20.000 gefunden werden, bei seltenen mitunter unter Millionen keiner. Damit die Chancen steigen, für jeden Patienten den „Richtigen“ zu finden, ist es wichtig, dass auch möglichst viele Babys zu kleinen Helden werden und ihr Nabelschnurblut spenden.
Hintergrund: Nabelschnurblut ist besonders geeignet, weil die darin enthaltenen Stammzellen noch nicht völlig ausgereift sind. Dadurch kann bei einer Transplantation die Ausprägung einer möglichen Abstoßungsreaktion geringer sein als bei der Transplantation von Stammzellen, die zu einem späteren Zeitpunkt gewonnen werden. Daher müssen bei einer Transplantation nicht alle Merkmale übereinstimmen.
„Dies kommt insbesondere Patienten mit seltenen Gewebemerkmalskombinationen und Angehörigen ethnischer Minderheiten zugute. Somit stellt die Transplantation von Stammzellen aus dem Nabelschnurblut eine sinnvolle Ergänzung zur Behandlung von Patienten dar, die auf eine Transplantation angewiesen sind“, sagt Dr. Alexander Platz, leitender Arzt der DKMS Nabelschnurblutbank mit Sitz in Dresden.
Nabelschnurblutspenden für die DKMS Nabelschnurblutbank werden bundesweit derzeit in rund 170 Kooperationskliniken mit speziell geschultem Personal entgegen genommen.