Henstedt-Ulzburg (kv/tk) Seit einem Jahr kümmern sich ehrenamtliche Helfer um die Flüchtlinge im Amt Kisdorf. Von anfangs fünf Flüchtlingen ist die Zahl rasant auf nunmehr fast 90 Personen angestiegen. In diesem Jahr werden noch gut 35 Flüchtlinge erwartet und im nächsten Jahr 170. Margot Hillebrenner und Susanne Strehl koordinieren die vielfältigen Aufgaben. Seit November 2015 ist Susanne Strehl hier auch die Amtskoordinatorin für das Amt Kisdorf.
Das Amt Kisdorf ist in der glücklichen Lage die Flüchtlinge dezentral in Wohnungen unterbringen zu können. Hier achtet die Flüchtlingshilfe darauf, dass Familien zusammen untergebracht werden, sowie auch auf das Herkunftsland und die Religion. Ein fester Stamm an ehrenamtlichen Helfern sorgt dafür, dass die Flüchtlinge in Kisdorf willkommen geheißen werden. Schon weit vor der Ankunft ist viel Arbeit nötig. Passende Wohnungen müssen angeschaut, angemietet und ausgestattet werden.
Kisdorf ist hier Vorreiter und stattet die Wohnungen mit gespendetem Mobiliar aus. „ Wir wollen mit diesem Vorgehen die Amtskasse entlasten“, so Susanne Strehl. „Jeder von uns hat ja doch das ein oder andere brauchbare Teil zu Hause. So mussten wir hauptsächlich nur Betten und Matratzen zukaufen.“ „ Was uns jedoch noch ganz dringend fehlt ist Jemand, der die Spendenabholung koordiniert und abholt hier hoffen wir noch, dass sich ein engagierter Bürger findet, der das übernehmen möchte.“ Bei der Ankunft von neuen Flüchtlingen sind immer gleich entsprechende Helfer vor Ort. „ Wir sind da sehr durchstrukturiert,“ so Susanne Strehl. „ Unsere Flüchtlinge haben Paten, die sie an dem Tag kennenlernen und die auch für sie telefonisch erreichbar sind.
Meist wird gleich erkundet wo Einkaufsmöglichkeiten, Ärtze, Schule und Kindergarten sind um die Orientierung zu erleichtern. „Die Verständigung erfolgt mit Händen und Füßen und viel Lächeln. Man merkt, dass die Flüchtlinge froh und dankbar sind hier angekommen zu sein. Für wichtige Verständigungen können wir aber auch Dolmetscher hinzuziehen“, so Margot Hillebrenner. „ Es wird auch über die einzelnen Schicksale und die Flucht gesprochen. Wir müssen nur aufpassen, dass wir das nicht so nah an uns heranlassen. Wir haben das Glück zwei ehrenamtliche Helfer zu haben, die die Flüchtlinge psychologisch betreuen können, was schon in einem Fall einer Totgeburt sehr hilfreich war.“
Die Vernetzung der einzelnen Institutionen klappt im Amt Kisdorf sehr gut. Ärzte, Kinderschutzbund, Sozialverband, Kirche, DRK, VHS und Sportvereine engagieren sich und sind sofort da wenn sie benötigt werden. Durch Spenden sind wir auch in der Lage den Flüchtlingen Fahrräder zur Verfügung zu stellen. Die Wege sind aufgrund der Größe des Amtes Kisdorf, das Amt besteht aus neun Gemeinden, oft sehr weit. Das Amt ist in Kattendorf und die Flüchtlinge sind über den ganzen Amtsbezirk verteilt, da kommen schon einige Kilometer zusammen, die aber als Fahrgeld erstattet werden. Auch die Flüchtlinge müssen für Amtsbesuche oder zum Einkaufen teils weite Wege zurücklegen. „Hier sind wir in der glücklichen Lage auf gespendete Fahrräder zurückgreifen zu können.
Bei uns kümmert sich jemand ehrenamtlich darum gespendete Fahrräder verkehrssicher herzurichten, so dass wir Flüchtlingen die ein Fahrrad benötigen eines zur Verfügung stellen können.“ „Wir freuen uns über jede helfende Hand, sei es auch nur für ein paar Stunden, die mit uns diese große Integrationsaufgabe bewältigen möchten. Sei es als Pate oder auch um den Flüchtlingen mit Deutschunterricht zu helfen unsere Sprache schnell zu erlernen. Die Aufgaben sind vielfältigen so dass wir dankbar sind über jeden, der uns unterstützt“, so Susanne Strehl abschließend