Henstedt-Ulzburg (rj) In drei Monaten will die Kommunalaufsicht des Kreises die Ermittlungen gegen Henstedt-Ulzburgs Bürgermeister Torsten Thormählen abgeschlossen haben. Das teilt Bürgervorsteher Carsten Schäfer (BfB) nach einem Telefonat mit der zuständigen Staatsanwältin mit.

Seit knapp fünf Monaten ist Henstedt-Ulzburg ohne hauptamtlichen Bürgermeister, weitere sechs Monate sollten die Ermittlungen gegen den 48-jährigen Verwaltungsfachmann ursprünglich noch dauern. Absolut nicht hinnehmbar, so die Verantwortlichen der Fraktionen und der Bürgervorsteher. „Elisabeth von Bressensdorf (CDU, stellvertretende Bürgermeisterin - Red.) ist für die Vertretung im Urlaub angedacht, nicht für eine Vertretung von Anfang Februar bis zu einem nicht absehbaren Ende“, erklärt Schäfer. „Henstedt-Ulzburg benötigt dringend eine Person an der Spitze der Verwaltung. Mit rund 280 Mitarbeitern ist sie vergleichbar mit einem größeren mittelständischen Unternehmen.“ Nachdem er Druck ausgeübt hat, scheint das Verfahren jetzt zügiger zu laufen. Doch was folgt dann?

Sollten sich der Verdacht auf Bestechung und Bestechlichkeit sowie des Verdachts der Untreue in besonders schweren Fällen Thormählen soll von 2007 bis 2011 zusammen mit einem Bekannten rund 200.000 Euro Steuergeld veruntreut haben bestätigen, könnte es vom Kreis eine Rüge, ein Verweis, gekürzte Bezüge oder auch die Entfernung aus dem Dienst zur Folge haben. Von der Henstedt-Ulzburger Kommunalpolitik wäre ein Abwahlverfahren denkbar.