Kisdorf (em) Anwohner meldeten der Kooperativen Regionalleitstelle West in Elmshorn ein Feuer in einem Kellerraum ihres Einfamilienhauses in Kisdorf. Gemäß der Alarm- und Ausrückeordnung wurde die Freiwillige Feuerwehr Kisdorf mit dem Einsatzstichwort "Feuer, Standard" in die Ostpreußenstraße alarmiert.
Bereits ein paar Minuten nach der Alarmierung, trafen die ersten Einsatzkräfte vor Ort ein und bestätigten die Lage. Aufgrund der starken Rauchentwicklung wurde durch den Einsatzleiter das Stichwort auf "FEU G" (Feuer, größer als Standard) erhöht und Sirenenalarm für die Wehr Kisdorf ausgelöst.
Da bereits schnell klar war, dass es sich bei diesem Einsatz um einen Personal- und Materialintensiven Einsatz handeln wird, wurden die Kameradinnen und Kameraden aus Kaltenkirchen zur Unterstützung alarmiert und das Einsatzstichwort auf "FEU 2" (Feuer, zwei Löschzüge) erhöht. Bis zum Einsatzende wurde die Alarmstufe weiter mehrmals erhöht, um einen Personaltausch und Ruhezeiten für die Atemschutzgeräteträger zu gewährleisten. Beendet wurde der Einsatz mit dem Einsatzstichwort "FEU 5" (Feuer, fünf Löschzüge).
In dem schwer zugänglichen Gebäude wurde in der Anfangsphase versucht, das Feuer innerhalb des Gebäudes zu bekämpfen. Diese Maßnahme musste jedoch aufgrund der fortschreitenden Brandentwicklung gegen 03:19 Uhr zum Schutz der Einsatzkräfte abgebrochen werden.
Ab diesem Zeitpunkt wurde die Brandbekämpfung unter umluftunabhängigen Atemschutz sowie mit mehreren handgeführten Strahlrohren ausschließlich von den Außenseiten durchgeführt.
Da sich das Feuer im Inneren weiter ausgebreitete und schlussendlich auf den Dachstuhl übergriff musste über die Drehleiter aus Henstedt-Ulzburg eine Dachöffnung durchgeführt werden.
Für die Wasserversorgung unter anderem aus einem 400 Meter entfernten Löschteich wurden die Freiwilligen Feuerwehren aus Oersdorf, Winsen und Kattendorf alarmiert.
Durch das Technische Hilfswerk wurde ein Bagger zur Verfügung gestellt, mit welchem das Gebäude eingerissen und auseinander getragen wurde, um an alle Glutnester zu gelangen.
Das Feuer ist seit 09:13 Uhr unter Kontrolle, weitere Nachlöscharbeiten fanden bis 12:54 Uhr weiter statt. Mit Stand 13:15 Uhr sind die Maßnahmen der Feuerwehr weitestgehend beendet und es laufen derzeit die Aufräumarbeiten mit rund 30 Einsatzkräften.
Während des gesamten Einsatzes wurde durch die DRK-Verpflegung die Versorgung der Einsatzkräfte sichergestellt.
Die Bevölkerung wurde durch die Warnapp "NINA" um 02:56 Uhr sowie um 08:02 Uhr gebeten, aufgrund der Rauchentwicklung Fenster und Türen geschlossen zu halten.
Diese Warnmeldung konnte um 12:17 Uhr zurückgenommen werden.
Die beiden Hausbewohner, eine 72-jährige Frau und ein 71-jähriger Mann, konnten eigenständig das Haus verlassen und kamen vorsorglich mit leichten Verletzungen durch eingeatmeten Rauch in ein Krankenhaus, meldet die Pressestelle der Polizei in ihrer Pressemitteilung um 08:31 Uhr.
Seitens der Feuerwehr können keine Angaben zur Schadenshöhe, Personalien oder Verletzungen der Betroffenen gemacht werden. Die Feuerwehren waren mit ca. 140 Einsatzkräften im Einsatz.