Henstedt-Ulzburg (em) Die Henstedt-Ulzburger GRÜNEN fordern einen Ausbau der Kapazitäten von Frauenschutzhäusern oder -wohnungen im Kreis Segeberg und sehen dabei auch Henstedt-Ulzburg in der Pflicht. In der kommenden Sitzung des Sozial-, Senioren- und Gleichstellungsausschusses am 1. Dezember 2022 beantragt die Fraktion daher, die Verwaltung nach geeigneten Immobilien in der Gemeinde suchen zu lassen.

Die GRÜNEN begründen ihren Antrag im Wesentlichen mit dem Beschluss der Istanbul-Konvention von 2018. In der Konvention verpflichtete sich Deutschland im Wortlaut dazu, „auf allen staatlichen Ebenen, alles dafür zu tun, um Gewalt gegen Frauen zu bekämpfen, Betroffenen Schutz und Unterstützung zu bieten und Gewalt zu verhindern.“ Dieser Verpflichtung kommt der Kreis Segeberg nach Auffassung der GRÜNEN nicht ausreichend nach. Doris Dosdahl, Fraktionsmitglied der Henstedt-Ulzburger GRÜNEN betont dazu: „Mit im Moment 43 Plätzen und einer Auslastung von 92 % musste in 2021 fast 500 Frauen eine Absage auf einen Platz erteilt werden. Die Zahl der Absagen ist dabei seit Jahren steigend, sodass für alle Gemeinden im Kreis Segeberg dringender Handlungsbedarf besteht.“

Um das Minimalziel von 63 Plätzen laut Istanbul-Konvention einzuhalten, wären 20 weitere Plätze notwendig. „Ein Blick auf die Auslastung und Absagen lässt aber einen Bedarf von 70 bzw. 84 Plätzen im gesamten Kreisgebiet erahnen“, so Dosdahl, die für die GRÜNEN an einer Sitzung des Arbeitskreises Frauenhaus im Kreis Segeberg teilgenommen hat. Sie sieht daher alle Gemeinden im Kreisgebiet in der Pflicht, den eigenen Immobilienbestand kritisch zu untersuchen und auf Tauglichkeit zur Einrichtung eines Frauenschutzhauses zu prüfen.

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