Gegen die Stimmen von CDU-Vertretern hat sich der Kinder- und Jugendausschuss (KJA) am letzten Montag dafür ausgesprochen, die „Offene Kinder- und Jugendarbeit“ (OKJA) sobald wie möglich einem externen Träger zu übertragen. Vorangegangen war eine in Teilen hitzige Diskussion, in der die CDU wiederholt versucht hatte, mit Sachargumenten gegen eine vorschnelle Fremdvergabe zu argumentieren.

Leider vergeblich: Zur Überraschung vieler Anwesender (und wohl auch zum Entsetzen der anwesenden Mitarbeiter unserer gemeindeeigenen Jugendforen, deren berufliche Zukunft jetzt ungewiss sein könnte) erklärten die Vertreter der anderen Fraktionen, dass aus „Mangel an Vertrauen“ eine langfristige Fortführung der OKJA in den Händen der Gemeinde nicht mehr möglich erscheine.

Diese Aussage verblüffte umso mehr, als noch in einer vorangegangenen Ausschusssitzung das mit Hilfe eines externen Mediators überarbeitete gemeindeeigene Konzept für die OKJA bei allen Fraktionen großen Anklang gefunden hatte!

So sah das von den Mitarbeitern der Jugendforen überarbeitete Konzept etwa die Verlängerung der Öffnungszeiten in die Abendstunden sowie zusätzliche Angebote zur Freizeitgestaltung in der Ferienzeit vor, also gerade in den Zeiten, zu denen andere Träger kein adäquates Freizeitangebot mehr anbieten können.

Umso unverständlicher erscheint es aus Sicht der CDU nun, dass gerade nach Erbringung dieser Vorleistungen den gemeindlichen Mitarbeitern, denen für die Vergangenheit ohne Frage eine engagierte und verantwortungsvolle Jugendarbeit bescheinigt werden darf, von politischer Seite das Vertrauen entzogen wurde!

Das jetzt gewählte Verfahren birgt zudem erhebliche Risiken im Bereich der Zeitplanung und der Kosten. Insgesamt wurde von den anderen Fraktionen damit - völlig unnötig - die Chance vergeben, die OKJA auf Grundlage neuer Ideen erfolgreich weiter zu entwickeln, das dabei erworbene Wissen in den Händen der Gemeinde zu halten und die inhaltliche und konzeptionelle Ausrichtung selbst bestimmen zu können.