Henstedt-Ulzburg (lh) Nach der Einwohnerversammlung im August (wir berichteten online) kommen Zweifel auf. Denn auch Wähler und Politiker stellen sich die Frage, den Sachverhalt im Rahmen einer Bürgerbefragung klären zu lassen. Der beigefügte Leserbrief zeigt das Meinungsbild eines Lesers, das uns nach Veröffentlichung des Berichts erreichte.

Leserbrief von Sönke Carstensen:

Demokratie mit Füßen treten!
„Fall“ Thormählen und kein Ende!

Mit Erstaunen nehme ich die Stellungnahmen von Herrn Eberhard (FDP) zur Kenntnis. Erst durch seine Recherchen in Ellerau und seine Anzeige wegen Betruges wurde diese Angelegenheit zu einem Fall. Dass da dann etwas hängen bleibt, die Presse sich sensationslüstern darauf stürzt, mag jedem bewusst sein. Jetzt werden der Judas zum Saulus und der Saulus zum Paulus, so habe ich das gern ... jedenfalls kann man den Eindruck gewinnen, nach dem Motto „Ich wasche meine Hände in Unschuld, mein Herz ist rein“ ... so harmlos wird es jetzt von Herrn Eberhard dargestellt.

Ich nehme an und hoffe, dass diese ganze unrühmliche Angelegenheit aus geht wie das „Hornberger Schießen“. Wie kann es angehen, dass ein für mich inzwischen zum „Möchtegernpolitiker“ gewordenes Gemeinderatsmitglied und das als Freidemokrat, so eine Lawine lostreten kann. Ein alter, verdienter, von mir hoch geachteter Freidemokrat hat mir einmal erklärt, wie liberales Denken funktioniert. Mich konnte er nicht überzeugen. Was aber jetzt alles von Herrn Eberhard kommt, hat in keiner Weise mit dem zu tun, was das „Freidenken“ betrifft, so wie mir erklärt wurde. Man kann sich fast vorkommen wie im Mittelalter bei der Hexenverfolgung, einfach nicht zu fassen. Wenn ich dann jetzt wieder lese was mit unserem ehemaligen Bundespräsident Wulff passiert und jetzt das bei uns in Henstedt-Ulzburg, gibt sich die Demokratie der Lächerlichkeit preis.

Ich will gar keine Beispiele von Mördern, Räubern, Vergewaltigern usw. zitieren, aber die werden, trotz klarer Indizien, im Verhältnis zu Herrn Thormählen mit Samthandschuhen angefasst. Bei uns wird ein allgemein (immer noch) beliebter Bürgermeister ohne Verurteilung diffamiert, vorverurteilt und in den Dreck gezogen, seine Familie gleich mit. Die Beispiele mit Schiedsrichtern oder Kassenwart sind durch das unrühmliche Eingreifen von Herrn Eberhard doch erst entstanden und sind somit als Vergleich an den Haaren herbeigezogen.

Hoffentlich zeigt die Bevölkerung von Henstedt-Ulzburg Mut, wird klar mit „Nein“ zur Abwahl stimmen. Dann muss der Hauptausschuss zusammentreten und nach menschlichem Ermessen Herrn Thormählen wieder einsetzen. Einige der Gemeindevertreter, die nicht den Mut haben, sich in aller Form für ihr übereiltes Handeln bei der Misstrauensabstimmung von Herrn Thormählen zu entschuldigen, können dann unter Beifall der Bevölkerung den Hut nehmen! Sie sind von uns gewählt und haben angekündigt, auch wenn die Abwahl scheitert, an ihrem Beschluss festzuhalten.

Was ist denn das für eine Demokratieauffassung? In dem Fall müsste die ganze Gemeindevertretung zurücktreten. Auf jeden Fall wird das dann ein Fall für ganz andere Rechtsinstanzen. Ich jedenfalls habe für das Vorgehen unserer Kommunalpolitiker, die ich sonst für ihren persönlichen ehrenamtlichen Einsatz sehr schätze, keinerlei Verständnis. Zur Wiedergutmachung und Entschuldigung gehören Mut und „Arsch“ in der Hose, nun Mal los! Außerdem spart es als wunderbaren Nebeneffekt der Gemeinde viel Geld. Sollte dieses Geld überhaupt vorhanden sein, könnte man es wunderbar für soziale Zwecke verwenden. (Das Geld für die eigentlich unnötige Abstimmung auch.) Die Befürchtung, die Verwaltung könne Herrn Thormählen nicht mehr als Dienstherren akzeptieren ist einfach lächerlich, fragt doch einmal die Mitarbeiter, sie werden sich wundern. Wir, die Bürger von Henstedt-Ulzburg, haben Torsten Thormählen mit großer Mehrheit, 60,06 Prozent, zum Bürgermeister unserer Gemeinde gewählt und wir sollen den immer noch sehr beliebten „Alcalde pedáneo“ nicht abwählen? Ich jedenfalls nicht! Bitte stimmen Sie mit mir und vielen anderen Bürgern unserer wunderschönen Gemeinde Henstedt-Ulzburg, mit einem klaren „NEIN“ zur Abwahl.

Sönke Carstensen
24558 Henstedt-Ulzburg