Henstedt-Ulzburg (em) Das alles klang, wie ein Märchen aus 1001 Nacht. Im Namen hochpotenter Investoren, die aber lieber ungenannt blieben, überraschten vor rund einem halben Jahr der Consulter Kurt Göttsch und der Immobilienökonom Karsten Placke die Fraktionsvorsitzenden der Gemeindevertretung mit der Absicht, einen geeigneten Standort für eine Mehrzweckhalle zu suchen.
Eine tolle Halle sollte es werden, an der sogar Stars wie Eric Clapton ihre Freude hätten. In einer reich bebilderten Präsentation überzeugten sie die Fraktionen von diesem Projekt. Alle waren begeistert, nur der richtige Platz musste gefunden werden. Von der Gemeinde wurden acht verschiedene Grundstücke angeboten, aber Consulter und Ökonom hatten sich schnell auf eine bestimmte Fläche für die Multifunktionshalle festgelegt, die zwar bereits für andere Gewerbe vorgesehen war, die aber nun bis auf weiteres blockiert werden sollte. Politik und Verwaltung waren sich einig, dass dies nur unter bestimmten Voraussetzungen möglich ist es bedurfte mehr Informationen zum Projekt und insbesondere auch zu den dahinter stehenden Investoren. Wer macht schon gerne Geschäfte mit Unbekannten.
Entsprechend dem Motto der BFB: „Kommunikation statt Konfrontation“ traf sich der BFBVorsitzende Jens Iversen mit dem Consulter. Leider konnte ein abendfüllendes Gespräch keine neuen Erkenntnisse bringen. Auch blieben wiederholte Nachfragen des Fraktionsvorsitzenden Tile Abel unbeantwortet. Den anderen Fraktionen und der Verwaltung erging es ähnlich; immer die gleichen Sprüche und die gleichen bunten Bilder, aber keine handfesten Informationen. Die Halle schien wie eine Fata Morgana zu sein. Je näher man ihr kommen wollte, umso mehr verschwamm sie im Flirren der heißen Luft. Unter diesen Voraussetzungen war der überwiegende Teil des Umwelt- und Planungs- Ausschusses nicht bereit, die dringend benötigten Flächen weiter zu blockieren. Schade, es war ein schönes aber augenscheinlich nicht sehr seriös geplantes Vorhaben. Wie auch immer, hier hätte das Märchen enden müssen. Wäre da nicht Herr Eberhard, Fraktionsvorsitzender der FDP, der jetzt zusammen mit Consulter und Ökonom lautstark in Pressemeldungen um das Vorhaben trauert und die Schuld für das Scheitern bei den diesem Projekt zuletzt skeptisch gegenüberstehenden Fraktionen in der Gemeinde sucht.
Ganz Wirtschaftsliberaler hatte Herr Eberhard natürlich unbegrenztes Vertrauen in das Projekt und die beiden Frontleute. Nun wirft er speziell der BFB-Fraktion, sowie der Verwaltung Verzagtheit, gar mangelnde Professionalität vor. Da fragen wir uns als BFB-Faktion schon: Ist es etwa professionell, die Aussagen der Herren Göttsch und Placke ungeprüft zu übernehmen, anstatt sich zum Wohle unserer Gemeinde kritisch mit der Tragfähigkeit eines solchen Projekts zu befassen? Wir meinen, nein. Apropos kritisch. Die einzige Fraktion, die sich neben der FDP überaus wohlwollend zur Fata Morgana geäußert hat, war die sonst sich doch so sehr kritisch gebende WHU. Wer hätte das gedacht? Über die Gründe für dieses unerwartete Verhalten kann man nur spekulieren. Wobei ein Blick in die Wahlliste der WHU, in der Consulter Kurt Göttsch auf Platz 5 steht, die Spekulationen beflügeln könnte.